Rolling-Stones-Musiker Saxofon-Legende Bobby Keys ist tot

Nashville · Die Rolling Stones haben ihren Saxofonist verloren: Bobby Keys ist tot. Er sei am Dienstag nach langer Krankheit in seinem Haus in Franklin im US-Staat Tennessee gestorben, sagte der Keyboarder Michael Webb, der gemeinsam mit Keys gespielt hatte. Keys wurde 70 Jahre alt.

Bobby Keys wurde 70 Jahre alt.

Bobby Keys wurde 70 Jahre alt.

Foto: dpa, tm mb ks

Keys war in diesem Jahr noch mit den Stones auf Tour, bevor er wegen seiner Krankheit nicht mehr auftreten konnte. "Die Rolling Stones sind tief bestürzt über den Verlust unseres lieben Freundes und legendären Saxofon-Spielers, Bobby Keys", hieß es in einer Erklärung der Band. "Bobby leistete seit den 1960ern einen einzigartigen Beitrag zur Band. Wir werden ihn sehr vermissen."

Keys wurde in Lubbock im US-Staat Texas geboren, am selben Tag wie Keith Richards - dem 18. Dezember 1943. Der Stones-Gitarrist bezeichnete ihn oft als seinen Seelenverwandten und Lieblingsmusiker. "Ich habe den größten Kumpel der Welt verloren und ich kann dieses Gefühl der Traurigkeit gar nicht beschreiben, auch wenn mich Bobby aufmuntern würde", erklärte Richards.

Neben "Brown Sugar", in dem er ein unvergessenes Solo hinlegte, wurde auch sein siebenminütiger Einsatz in "Can't You Hear Me Knocking" und in "Sweet Virginia" bekannt. Weitere Highlights seiner Karriere waren John Lennons "Whatever Gets You Through the Night" und Auftritte in Alben von Richards, George Harrison, Barbra Streisand und Eric Clapton.

Zu Beginn seiner Karriere spielte Keys mit dem ebenfalls aus Lubbock stammenden Buddy Holly und dessen Band The Crickets. Die Rolling Stones traf er in den 1960er Jahren, als sie gemeinsam auf einem Jahrmarkt in San Antonio auftraten. Damals war er aufgebracht, dass die britische Band Buddy Hollys Song "Not Fade Away" gecovert hatte, erinnerte Keys sich in Richards Memoiren "Life", die 2010 erschienen.
Er habe sich damals gedacht: "Wer sind diese blassgesichtigen Typen mit ihrer komischen Art zu sprechen und ihren dünnen Beinchen, dass sie einfach hierherkommen und mit Buddys Song Geld machen?"

Als er aber genau hingehört habe, habe er gemerkt, dass die Stones "richtigen Rock and Roll" spielten. Erstmals nahmen sie Ende der 1960er Jahre einen Song gemeinsam auf und über die kommenden Jahrzehnte ging er immer wieder mit ihnen auf Tour und ins Studio.
Unter anderem war er bei den Alben "Let It Bleed", "Sticky Fingers" und "Exile on Main Street" dabei.

(ap)
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