Baujahr 1996 Peugeot 106 XR

Peugeot 106 XR / Baujahr 1996

Peugeot 106 XR / Baujahr 1996

Automobilkonzerne bedienen sich bei neuen Modellen zunehmend aus dem hauseigenen Baukasten. Ein Beispiel dafür ist der Peugeot 106, der weitgehend baugleich ist mit dem PSA-Bruder Citroen Saxo. Wir fuhren den 106 als 1,4-l in XR-Ausstattung.

Ausstattung

Zur Serienausstattung zählt ein Fahrerairbag. Als Begründung für den fehlenden Beifahrerschutz führt Peugeot Mütter mit Kleinkindern an, die häufig aus Sicherheitsgründen auf den zweiten Luftsack verzichten. Wer ihn benötigt, zahlt 200 DM Aufpreis. Standard sind beim XR Colorverglasung, geteilt umklappbare Rücktank, elektrische Fensterheber, Nebelscheinwerfer und Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Aufpreispflichtig: Alu-Felgen (850 DM), ABS (1.490) und Glashubdach (585). Eine Klimaanlage bleibt den Spitzenmodellen XT und S16 vorbehalten.

Fahrleistung

Der kultivierte Lauf des 1,4-l-Zweiventilers ist vorbildlich. Das Triebwerk leistet 75 PS (55kW) bei 5.500 U/min. Die vom Werk angegebene Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h erreichte der noch nicht voll eingefahrene Testwagen nicht ganz. Der Spurt aus dem Stand auf 100 km/h dauert 13,2 sek. Das höchste Drehmoment von 111 Nm liegt bereits bei 3400 Touren an, so daß relativ schaltfaul gefahren werden kann.,4. und 5. Gang (0,85) sind angemessen übersetzt.

Fahrverhalten

Das Fahrwerk mit McPherson-Achse und Dreiecksquerlenkern vorn sowie Längelenkern an der Hinterachse überzeugt: Der Fronttriebler läuft sauber geradeaus und durchzieht Kurven neutral bis leicht untersteuernd. Lastwechsel-Reaktionen fehlen, der Geradeauslauf ist einwandfrei. Die Bremsen verzögern wirkungsvoll und lassen auch bei starker Beanspruchung nicht nach. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung bietet gutes Fahrbahngefühl.

Karosserie

Optisch setzt der überarbeitete kleine Peugeot kaum Akzente. Zwar wirkt die Frontpartie mit den angeschrägten Scheinwerfern dynamischer als beim Saxo, ein Blickfang ist das Auto aber nicht. Mit nur 3,68 m Länge hat der 106 echtes Kleinwagenformat, was sich im Innenraum auch bemerkbar macht. Vorne sind die Platzverhältnisse angemessen, auf der Rückbank geht es dagegen eng zu. Das Kofferraumvolumen ist von bescheidenen 215 auf 953 l erweiterbar. Der Einstieg in den sehr übersichtlichen Fünftürer bereitet keine Probleme.

Komfort

In puncto Federungskomfort steht der 106 dem Saxo in nichts nach. Die Sitze bieten ordentlichen Seiten- und Rückenhalt, könnten aber eine etwas längere Beinauflage haben. Alle Bedienelemente sind sinnvoll und übersichtlich angeordnet. Anders als beim Saxo nimmt das konventionell eingebaute Handschuhfach keine Ablagefläche auf der Konsole weg. Lüftung und Heizung bieten keinen Grund zu Beanstandungen. Die Fahrgeräusche bleiben auch im oberen Geschwindigkeitsbereich dezent.

Wirtschaftlichkeit

23.200 DM für den Fünftürer sind günstig, jedoch kein Sonderangebot. Der Toyota Starlet ist schon für 20.880 DM zu haben. Für den Mazda 121 GLX (25.420) muß bedeutend tiefer in die Tasche gegriffen werden; der schlechter ausgestattete VW Polo Indianapolis (23.150) und der Hauskonkurrent Citroen Saxo VSX (23.500) sind fast genau so teuer. Beim Auftanken zeigte sich der Testwagen als Sparmeister: Der Verbrauch lag zwischen 6,2 und 7,9, im Schnitt bei 6,7 l/100 km Super. Auch die Versicherungseinstufung in die Typklassen 16 (Vollkasko) 20 (Teilkasko) und 16 (Haftpflichtj ist noch günstig. Der Wiederverkaufwert wird wohl im Klassendurchschnitt liegen.

Fazit

Hinter dem bescheidenen Äußeren verbirgt sich ein vollwertiges und sparsames Wägelchen, das viel Komfort bietet.

Bewertung

Karosserie: 0
Fahrleistung: +
Fahrverhalten: +
Komfort/Bedienung: 0
Ausstattung: +
Wirtschaftlichkeit:

(rp)
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