Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Sprit günstig wie seit Jahren nicht mehr Amerikaner jubeln: Benzin für 78 Cent pro Liter

New York · Schon zwei Monate vor Weihnachten wird amerikanischen Autofahrern ein ganz besonderes Geschenk gemacht: Sie bezahlen für Benzin so wenig wie seit vier Jahren nicht mehr. Der Durchschnittspreis fällt unter eine in den USA magische Marke.

 Einen Wert von Zwei-Komma-irgendwas-Dollar gab es in den USA seit vier Jahren nicht. Der nationale Durchschnittspreis von Kraftstoff fiel nun bis Ende Oktober auf drei Dollar pro Gallone und am Samstag gar darunter.

Einen Wert von Zwei-Komma-irgendwas-Dollar gab es in den USA seit vier Jahren nicht. Der nationale Durchschnittspreis von Kraftstoff fiel nun bis Ende Oktober auf drei Dollar pro Gallone und am Samstag gar darunter.

Foto: afp, js/mb

Die meisten Autofahrer waren in den USA so ungläubig, dass sie an den Zapfsäulen Fotos machten, um sich später an diesen Tag erinnern zu können. Dort stand, in großen eckigen Zahlen, ein Preis unter drei Dollar pro Gallone.

Einen Wert von Zwei-Komma-irgendwas-Dollar gab es in den USA seit vier Jahren nicht. Der nationale Durchschnittspreis von Kraftstoff fiel nun bis Ende Oktober auf drei Dollar pro Gallone und am Samstag gar auf den Wert 2,995. Damit ist Benzin gar deutlich günstiger als Milch, die im September pro Gallone 3,73 Dollar kostete.

Eine amerikanische Gallone entspricht knapp 3,79 Litern, der am Wochenende ausgeschriebene Preis von 2,995 Dollar bedeutet also in Euro knapp 78 Cent pro Liter - auch für deutsche Autofahrer ein Traumwert.

 Eine amerikanische Gallone entspricht knapp 3,79 Litern, der am Wochenende ausgeschriebene Preis von 2,995 Dollar bedeutet also in Euro knapp 78 Cent pro Liter - auch für deutsche Autofahrer ein Traumwert.

Eine amerikanische Gallone entspricht knapp 3,79 Litern, der am Wochenende ausgeschriebene Preis von 2,995 Dollar bedeutet also in Euro knapp 78 Cent pro Liter - auch für deutsche Autofahrer ein Traumwert.

Foto: ap

"Es ist atemberaubend, was hier gerade passiert", sagt Tom Kloza, der Chefanalyst des Internetdienstes Opis, der die Preise von Öl und Ölprodukten unter die Lupe nimmt. "Ich bin ein wenig schockiert."

Als der Spritpreis im Dezember 2010 über die markante Grenze von drei Dollar pro Gallone stieg, waren sich die US-Autofahrer nicht sicher, ob sie an den Tankstellen jemals wieder eine Zwei vor dem Komma sehen würden. Die globale Nachfrage nach Öl und Benzin stieg an, während Menschen in Entwicklungsländern millionenfach Autos kauften und es im ölreichen Nahen Osten zu Konflikten kam.

Nun steigt die Nachfrage nicht so zügig wie gedacht, weil die globale Wirtschaft stagniert. Neue Quellen, vor allem in der amerikanischen Heimat, wurden erschlossen. Die USA hat seit 2008 seine eigene Produktion um 70 Prozent gesteigert, die gelieferten Mengen aus Kanada und den Irak gingen ebenfalls aufwärts.

Die niedrigen Preise gehen einher mit einem veränderten Fahrverhalten der Amerikaner. Spritsparendere Autos sind auch in den Vereinigten Staaten zunehmend gefragt. Transportforscher Michael Sivak von der University of Michigan vermutet, dass der Höchstwert der von US-Bürgern zurückgelegten Kilometer bereits zehn Jahre zurückliegt.

 Vergleicht man die derzeitigen Preise mit dem Vorjahr, dürfte ein durchschnittlicher US-Haushalt monatlich etwa 50 Dollar weniger für Sprit ausgeben als 2013, als der Gallonenpreis bei durchschnittlich 3,51 Dollar lag.

Vergleicht man die derzeitigen Preise mit dem Vorjahr, dürfte ein durchschnittlicher US-Haushalt monatlich etwa 50 Dollar weniger für Sprit ausgeben als 2013, als der Gallonenpreis bei durchschnittlich 3,51 Dollar lag.

Foto: ap

Saisonal bedingt wird sich der Preis vermutlich schon bald wieder etwas oberhalb der Drei-Dollar-Grenze einpendeln. Dennoch läuft die USA auf den niedrigsten Durchschnittswert seit 2010 zu - mit noch besseren Aussichten für 2015.

Vergleicht man die derzeitigen Preise mit dem Vorjahr, dürfte ein durchschnittlicher US-Haushalt monatlich etwa 50 Dollar weniger für Sprit ausgeben als 2013, als der Gallonenpreis bei durchschnittlich 3,51 Dollar lag. Die Wirtschaft des Landes wird durch den Rückgang der Preise rund 187 Millionen Dollar sparen - pro Tag wohlgemerkt.

Nicht überall in den USA liegen die Preise so niedrig. Während der bislang niedrigste Durchschnittswert mit 2,74 Dollar in den Staaten South Carolina und Tennessee gemessen wurde, lag er in New York bei 3,365.

Besonders froh konnte die Autofahrerin Trisha Pena aus der Stadt Hermitage in Tennessee beim Blick auf die Zapfsäule sein. Sie zahlte beim letzten Volltanken gerade einmal 2,57 Dollar pro Gallone - weniger als 68 Euro-Cent pro Liter.

Verblüfft von den günstigen Preisen postete sie ein Foto vom Schnäppchentanken in Sozialen Netzwerken. "Einen Monat zuvor lag der Preis noch im Bereich von 3,50 Dollar", sagte Pena, "und dort befand er sich für eine sehr lange Zeit."

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort