Für wen sich ein Immobilienkauf lohnt

Interessenten sollten die Finanzierung für das Haus oder die Wohnung realistisch berechnen.

In vielen Fällen zahlen Immobilienkäufer ein Haus oder eine Wohnung 20 bis 30 Jahre ab. In dieser Zeit können die derzeit günstigen Zinsen auch wieder steigen - etwa wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins anhebt. Was sollten Käufer also beachten? "Verbraucher sollten ihre Finanzierung langfristig planen", sagt Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen. Wichtig ist für Interessenten vor allem, dass sie sich die Annuität - also die jährlichen Zins- und Tilgungs-Raten - sowie die Anschlussfinanzierung auch in Zukunft leisten können. Denn sonst platzt im schlimmsten Fall die gesamte Finanzierung.

Für wen lohnt sich der Kauf einer Immobilie also? Und wie teuer darf das Objekt sein? Schwarz empfiehlt: "Zunächst sollte ermittelt werden, welche Rate man sich pro Monat leisten kann." Ein Kassensturz hilft dabei: Wenn Kaltmiete und Sparbetrag bei 1000 Euro pro Monat liegen, dann ergibt sich daraus ein Jahresbetrag von 12.000 Euro. Schwarz rechnet vor: Diesen Betrag teilt man durch eine Annuität von fünf Prozent - bestehend aus drei Prozent Tilgung und zwei Prozent Zinsen. Daraus ergibt sich eine Kreditsumme von 240.000 Euro. Angenommen der Käufer hat zusätzlich 100.000 Euro Eigenkapital, dann steht ihm eine Summe von insgesamt 340.000 Euro zur Verfügung.

Davon muss der Käufer rund zwölf Prozent an Nebenkosten abziehen - also etwa 40.800 Euro zum Beispiel für Notar- und Makler-Gebühren, sowie den Grundbucheintrag. Damit ergibt sich ein Kaufpreis von 300.000 Euro. "Das Darlehen sollte bei einer Annuität von fünf Prozent mindestens eine Zinsbindung von 15 Jahren haben", sagt Schwarz. Bei einer Tilgungsrate von drei Prozent ist dann etwa die Hälfte der Restschuld abbezahlt. Da die Höhe der Zinsen auch von der Höhe des Eigenkapitals abhängt, sollten Käufer mindestens 20 Prozent aufbringen, rät Schwarz.

(RP)
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