Forschung Zeckenspeichel könnte gegen Krebs helfen

Düsseldorf · Zecken gehören in Deutschland zu den gefürchtetsten Tieren, können sie doch schwere Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. Jetzt allerdings könnten die Blutsauger sogar dabei helfen eine der schlimmsten Krankheiten zu überwinden. Ihr Speichel soll Krebstumore bekämpfen.

 Zecken injizieren ihrm Wirt Speichel. Der kann Viren enthalten, aber auch heilsame Stoffe.

Zecken injizieren ihrm Wirt Speichel. Der kann Viren enthalten, aber auch heilsame Stoffe.

Foto: Tobik / Shutterstock.com

Ursprünge untersuchten die Forscher des Butantan Institut in Sao Paolo, Brasilien die Eigenschaften des Blutgerinnungsstoffes im Speichel der Spinnentiere. Diesen injizieren die Tiere ihrem Wirt, um den Blutfluss zu stoppen.

Bald fanden die Forscher jedoch heraus, dass ein bestimmtes Molekül darin auch bösartige Zellen abtötet. Erste Tests an Tieren mit Krebstumoren waren erfolgreich. Besonders positiv fiel den Wissenschaftlern auf, dass im Gegensatz zu anderen Wirkstoffen gegen Tumore, die immer auch gesunde Zellen angreifen, der Wirkstoff im Zeckenspeichel nur das krankhafte Gewebe attackiert. Inzwischen haben die brasilianischen Forscher bereits Haut-, Organ- und Lungenkrebs an Tieren behandelt. Die Tumore gingen in den Versuchen bereits nach wenigen Tagen zurück.

Bis der Wirkstoff jedoch auch für den Menschen zugelassen werden kann, steht noch sehr viel Forschung aus. Zum ersten Mal machte das Team um die Molekularbiologin Chudzinski-Tavassi mit dieser Entdeckung im Jahr 2010 auf sich aufmerksam. Nun muss das brasilianische Gesundheitsamt Tests mit Menschen zustimmen.

(ham)
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