Die kleine Manufaktur am Meer befindet sich nun für einige Tage oben in der "Kulturinsel" von Borkum. Schon vor 300 Jahren wurden im Allgäu und im Erzgebirge die ersten kleinen Schiffe in Flaschen versenkt. Wahrscheinlich hatten sie dort am meisten Geduld oder sehnten sich nach dem Meer.

Zur Blüte gelangte das Hobby erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Warum es gerade Flaschen sein mussten, das hängt angeblich mit der Vorliebe von Seemännern für Flüssiges zusammen, hochprozentig wohlgemerkt. Sie tranken gern und schmückten die gespülten Flaschen mit einem Modellschiff. "Die wenigsten Seebären bauen Schiffe", widerspricht Möbius diesem Seemannsgarn und klärt die Gruppe endlich auf, wie es die nächsten Abende weitergeht.

Das Buddelschiff wird zunächst komplett außerhalb der Flasche zusammengebaut. Es bekommt Masten und Segel. "Der Witz ist nur", sagt Andy, "der Mast ist beweglich und wird an dünnen Fäden hochgezogen, sobald das Ding in der Flasche ist und im blauen Plastilin klebt." Hört sich kompliziert an, gelingt aber: Am Ende ist in jeden Wohnzimmerhafen der Teilnehmer ein stolzes Buddelschiff eingelaufen.

Tourist-Info Borkum, Am Georg-Schütte-Platz 5, 26757 Borkum; Tel. 04922 9330, www.borkum.de