Die wichtigsten Antworten zum Osterfest Warum der Osterhase bunte Eier bringt

Düsseldorf · Auch wenn Weihnachten ihm ein wenig die Show stiehlt, ist Ostern das wichtigste christliche Fest im Jahr. Wir erklären, warum das so ist, warum sich das Datum jedes Jahr verschiebt und wieso der Osterhase eigentlich bunte Eier bringt.

Osterbräuche in Deutschland, weltweit und ihre Bedeutung
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Osterbräuche aus aller Welt

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Auch, wenn die Aufmerksamkeit vieler wegen des großen Fests eher auf Weihnachten liegt, so ist Ostern doch das wichtigste christliche Fest im Jahr. Denn nach christlichem Glauben überwand der am Karfreitag gekreuzigte Jesus am Ostersonntag den Tod und erfüllte damit seinen göttlichen Erlösungsauftrag auf Erden.

Das älteste christliche Jahresfest wurzelt in der jüdischen Pessachfeier. Den Termin legte das Konzil von Nicäa im Jahr 325 so fest, dass es immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Deshalb liegt Ostern jedes Jahr zwar auf einem Wochenende, aber immer auf einem anderen Datum.

Welcher Feiertag wofür steht

Karwoche Währen die 40-tägige Fasten- oder auch Passionszeit nach Aschermittwoch als Vorbereitung aus Ostern dient, kann die Karwoche (althochdeutsch chara bedeutet Wehklage, Trauer) als Auftakt bezeichnet werden. Sie beginnt mit dem Palmsonntag, dem letzten Sonntag vor Ostern. Dann wird dem Einzug von Jesus in Jerusalem gedacht. Er wollte seine Freunde zum jüdischen Pessachfest besuchen. Um ihn zu ehren sollen die Menschen damals Palmenzweige auf den Boden gestreut haben. Weshalb auch heute noch der Brauch besteht, zum Beispiel mit Palmkätzchen, Immergrün- oder Haselzweigen die Wohnung zu schmücken.

Gründonnerstag An diesem Tag gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Der Tag der Freude und Trauer symbolisiert die Vereinigung von Christus mit den Gläubigen. Der Name Gründonnerstag geht auf das mittelhochdeutsche Wort "greinen" (wehklagen) zurück. Nach dem letzten Mahl wird Jesus von Judas verraten und später gekreuzigt. Zuvor bat er seine Jünger, zum Gedächtnis an seinen Tod künftig gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Gottesdienste zu Gründonnerstag sind oft mit einer Fußwaschung verbunden - als Symbol dafür, dass Jesus seinen Jüngern die Füße wusch, und als Aufruf zur tätigen Nächstenliebe.

Karfreitag Der biblischen Überlieferung nach wurde der Sohn Gottes an diesem Tag in Jerusalem verurteilt und gekreuzigt. Seit dem frühen Christentum gilt der Freitag vor Ostern als Tag der Buße, des Fastens und des Gebets. In Gottesdiensten, die ganz im Zeichen der Trauer stehen, werden Stationen des Kreuzweges Christi nachvollzogen. Das Wort "Kar" ist abgeleitet vom althochdeutschen "chara" und bedeutet Klage oder Kummer.

Ostersonntag Letztlich wird am Osterfest aber die Auferstehung Christi von den Toten gefeiert. Nach christlichem Glauben überwand Jesus am Ostersonntag den Tod.

Ostermontag Am dritten Tag nach der Kreuzigung trafen laut Lukasevangelium zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus einen Unbekannten, den sie später als Christus erkannten. Sie kehrten nach Jerusalem zurück und berichteten dort von der Auferstehung des Herrn. Daraus entwickelte sich am zweiten Oster-Feiertag der Brauch des Emmaus-Ganges, der heute noch immer als Osterspaziergang unternommen wird.

Warum der Hase bunte Eier bringt

Millionen Kinder in Deutschland glauben daran, dass zum Osterfest ein Hase bunte Eier bringt - und machen sich alljährlich auf die Suche in Haus und Garten. Dabei war der seltsame Brauch in vielen Teilen Deutschlands noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts unbekannt. Verbreitet war er anfänglich nur vor allem im Elsass und in der Pfalz. Unter dem Einfluss der Süßwaren- und Spielzeugindustrie wurde er jedoch bald überregional populär.

Erste Zeugnisse liefern Ende des 17. Jahrhunderts erschienene wissenschaftliche Werke. Dazu gehören die 1678 erschienene Schrift "Satyrae medicae" des Heidelberger Medizinprofessors Georg Franck von Franckenau oder die Dissertation des Arztes Johannes Richier "De ovis paschalibus - von Ostereiern" (1682).

Warum gerade der fortpflanzungsfreudige Feldhase zum beliebtesten Eierlieferanten wurde, ist nicht endgültig geklärt. Volkskundler vermuten, dass der Hase als Symbol des Lebens die zur Osterzeit erwachende Natur versinnbildlichen soll. Dazu passt symbolisch das seit dem 13. Jahrhundert traditionell rot gefärbte Osterei. Die als Farbe des Lebens, der Freude und als Symbol für das Blut Christi benutzt wird.

(ham)
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