Duisburg Atommüll: 500 demonstrieren

Duisburg · In Wanheim legten die Gegner der Atommüll-Transporte am "Autobahn-Aktionstag" einen Zwischenstopp ein. Am Fuß der Heinrich-Hildebrand-Höhe fand auch die zentrale Kundgebung statt.

In Wanheim fand die zentrale Kundgebung des „Autobahn-Aktionstags“ der Atomkraft-Gegner statt. Sie kritisierten vor allem den Transport des Atommülls per Lkw quer durch NRW

In Wanheim fand die zentrale Kundgebung des „Autobahn-Aktionstags“ der Atomkraft-Gegner statt. Sie kritisierten vor allem den Transport des Atommülls per Lkw quer durch NRW

Foto: Probst, Andreas

Wanheim Duisburg war am Samstag nicht nur Zwischenstation für die beiden Autokorsos der Atomkraft-Gegner am "Autobahn-Aktionstag", sondern auch bewusst ausgesuchter Standort für eine zentrale Kundgebung, zu der verschiedene Bürgerinitiativen, Aktionsbündnisse und Umweltverbände aufgerufen hatten. Mit diesem Aktionstag wollten die Anti-Atomkraft-Initiativen gegen die geplanten Atommülltransporte über nordrhein-westfälische Autobahnen protestieren und gleichzeitig auf das immer noch ungelöste Problem der Entsorgung aufmerksam machen.

Aus zwei Richtungen bewegte sich die Protest-Karawane auf Duisburg zu. Ein Konvoi war morgens in Bonn gestartet, der andere vom Standort des Atommüll-Zwischenlagers im westfälischen Ahaus. Aber nicht nur mit Autos waren die Kernkraft-Gegner unterwegs, die Duisburger Gruppe hatte sich zudem noch eine ganz spezielle Aktion ausgedacht.

Vom "Live-Saver" in der Innenstadt bewegte sich eine Fahrrad-Demo in Richtung Wanheim. Rund 50 Teilnehmer hatten sich vom Treffpunkt an der Königstraße aus aufgemacht, um die Kundgebung in der Nähe der Atommüllkonditionierungsanlage der GNS in Wanheim zu unterstützen. "Wir wollen mit unserer Aktion darauf aufmerksam, dass Duisburg durch die GNS auch Atomstandort ist. Das ist vielen Bürgern gar nicht richtig bekannt", meinte Tim Nießner vom Anti-Atom-Plenum Duisburg, bevor er sich mit dem von ihm organisierten Fahrrad-Konvoi auf in Richtung Wanheim machte.

Aus dem gleichen Grunde hat sich das Bündnis der Atomkraftgegner und Umweltverbände auch ganz bewusst den Duisburger Standort der GNS (Gesellschaft für Nuklearservice) für die zentrale Kundgebung ausgesucht, da bei der GNS in Wanheim schwach- und mittel-radioaktive Stoffe und Materialien aus Kernkraftwerken und dem Forschungsreaktor in Jülich behandelt ("konditioniert") werden. Zu der Kundgebung, die auf der Freifläche unterhalb der "Heinrich-Hildebrand-Höhe" stattfand, hatten sich knapp 500 Demonstranten eingefunden.

Zentrales Thema war der geplante Autobahn-Transport von 152 Castoren ( aus dem 1988 stillgelegten Forschungsreaktor in Jülich in das Zwischenlager nach Ahaus in Westfalen. Rita Schmidt von der Anti-Atomkraft-Initiative Oberhausen war mit ihrer Schwester und Greenpeace-Aktivistin Bärbel nach Duisburg gekommen, um auch ihre grundlegende Haltung zur Atomenergie deutlich zu machen: "Fukushima hat die Gefahren, die von der Atomenergie ausgeht, mehr als deutlich gemacht. Leider wird nach wie vor Atommüll produziert. Der Transport über Autobahnen mitten durch unsere Städte ist unverantwortlich."

(RP)
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