Duisburg Brücke ist nun Geschichte

Duisburg · Das Schienenbauwerk über die Heerstraße ist am Wochenende abgebaut worden. Es zu erhalten und als Fuß- und Radweg zu nutzen, wäre zu teuer gewesen.

Brückenabriss in Hochfeld
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Brückenabriss in Hochfeld

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Die alte Eisenbahnbrücke über die Heerstraße, ein scheinbar unverzichtbares Bauwerk im Stadtbild von Hochfeld, ist seit dem Wochenende Geschichte. Das nicht mehr benötigte Bauwerk wurde am Samstag abgerissen.

Nachdem in den vorausgegangenen Tagen bereits erforderliche Vorarbeiten durchgeführt wurden, demontierten die Bauarbeiter auf der für Autoverkehr, Fußgänger und Radfahrer gesperrten Heerstraße mittels eines Krans mit 500 Tonnen Zugkraft die Brücke.

Viele Bürger und der ADFC Duisburg hätten sich eine andere Lösung gewünscht. Wäre die Brücke erhalten geblieben, hätte die von der EG DU geplante Grünwegverbindung zum Rheinufer entlang der alten Werktrasse nicht die viel befahrene Heerstraße kreuzen müssen. Auch Stadtteilmanager Georg Fobbe (EG DU), selbst passionierter Radfahrer, hätte es gern gesehen, dass die alte Überführung erhalten bleibt. Jedoch standen mehrere Faktoren dem Wunsch entgegen.

"Die Brücke wurde ja schon lange nicht mehr benutzt. Bei einer Erhaltung und Umwidmung wären hohe Gutachterkosten entstanden", sagte er. Zudem hätten die Widerlager der Brücke, die Teile, auf denen ein Großteil des Gewichts lagert, aufwendig erneuert werden müssen. Das Hauptargument für den Abbruch war allerdings der nicht einheitliche Stadtbahnverkehr im Bereich der Brücke. "Es gibt zwei verschiedene Wagentypen der Straßenbahn. Die U 79 verfügt über einen höheren Einstieg als die Wagen der Linien 901 und 903", erklärte Fobbe.

Im Zuge des behindertengerechten Ausbaus der Haltebahnhöfe sind aufgrund der schmalen Streckenführung zwei Stationen hintereinander notwendig, um den unterschiedlichen Einstiegshöhen in die Bahnen gerecht werden zu können. Einer der beiden Bahnsteige hätte in den Bereich der Brücke hineingeragt, die deswegen hätte kostspielig verbreitert werden müssen. "Der Erhalt wäre ein Luxus gewesen, den sich Duisburg einfach nicht leisten kann", so Fobbe. Stattdessen wird der neue Weg nun mit Rampen auf Straßenniveau gesenkt und auf der anderen Seite wieder angehoben.

Nach dem Abriss legte der Kranführer die tonnenschwere Brücke, über die früher Kohle für die Stadtwerke transportiert wurde, auf die zugewachsenen Bahntrassen, wo sie nun Stück für Stück zerlegt und mit einem Tieflader abtransportiert wird. Wer also Abschied nehmen will...

(RP)
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