Duisburg Reaktionen auf Zuwanderung

Duisburg · Bei der gestrigen Sitzung des Arbeitskreises Kriminalitätsvorbeugung ging es um bulgarische und rumänische Zuwanderer in Hochfeld. Polizei und Stadtverwaltung stellten ihre Maßnahmenkataloge vor.

 Unter Beobachtung der Behörden: Der Pauluskirchplatz in Hochfeld ist Treffpunkt zahlreicher Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien.

Unter Beobachtung der Behörden: Der Pauluskirchplatz in Hochfeld ist Treffpunkt zahlreicher Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien.

Foto: Probst

In Hochfeld türmen sich Müllberge am Straßenrand und der Arbeiterstrich versetzt sowohl Anwohner wie Behörden gleichermaßen in Aufruhr. Die Stadtverwaltung führen die Probleme vor allem auf die Zuwanderung von rumänischen und bulgarischen Staatsangehörigen zurück. Im Fokus der gestrigen Sitzung des Arbeitskreises Kriminalitätsvorbeugung im Rathaus stand deshalb die Vorstellung des Präventivkonzeptes Hochfeld, bei dem Polizei, Zoll, Ordnungsamt und Stadtverwaltung erklären mussten, wie sie der Problematik aktuell und in Zukunft begegnen wollen.

Der Leiter der Polizeiinspektion Süd, Polizeioberrat Arno Weise, verwies in diesem Zusammenhang auf das Präsenzkonzept, dass die Ordnungshüter in Hochfeld fahren. "Wir sind mit einer Hundertschaft vor Ort, führen Personenkontrollen durch und gehen gegen alle Straftaten vor, die uns unterkommen", so der Einsatzleiter. "Bis jetzt haben wir so sehr gute Ergebnisse erzielt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Kriminalität um 20 Prozent zurückgegangen." Bei Autodiebstahlsdelikten gebe es sogar einen Rückgang von 58 Prozent zu verzeichnen.

Auch das Ordnungsamt hat spezielle Maßnahmen ergriffen, um dem Zuwanderungsproblem Herr zu werden. Ursula Fohrmann, Abteilungsleiterin des Ordnungsamts in der Stadtverwaltung gab an, dass Hochfeld der einzige Stadtteil ist, in dem die Abfallaufsicht des Amtes täglich aktiv sei. "Wir haben uns vorgenommen, jede illegale Müllkippe innerhalb von 48 Stunden zu beseitigen", sagte Fohrmann. Außerdem nehme man den Aufgabenbereich der einwohnerrechtlichen Maßnahmen sehr ernst, so die Ordnungsamtsmitarbeiterin weiter. Wer aus Bulgarien stamme und sich in Hochfeld anmelde, der müsse mit einer jährlichen Überprüfung seiner Anschrift rechnen.

Der Zoll in Person von Amtsrat Ulrich Liersch äußerte sich vor allem zum Arbeiterstrich. So würde man Firmenfahrzeuge überprüfen, die an der bekannten Stelle Arbeiter aufnehmen. Das hätte in der Vergangenheit schon zu beachtlichen Ermittlungserfolgen geführt.

Weniger auf Reaktion als auf Prävention setzt indes die Duisburger Stadtverwaltung. Im Hinblick auf das Jahr 2014, in dem mit einem extremen Anstieg der Zuwanderung zu rechnen sei, wolle man die Beratungssituation in Hochfeld verbessern, erläuterte die Integrationsbeauftragte Leyla Özmal. "Unser Ziel ist ein friedliches Miteinander", hielt sie fest.

(RP)
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