Aus den Vereinen "Interne Lösung" rettet den FC Rumeln-Kaldenhausen

Aus den Vereinen · Beim FC Rumeln-Kaldenhausen durfte in dieser Woche einmal kräftig durchgeatmet werden. Nach langen Wochen des Zitterns, konnte der von der Insolvenz bedrohte Traditionsverein nun seine endgültige finanzielle Rettung verkünden.

"Uns allen ist ein wahnsinnig großer Stein vom Herzen gefallen. Wir haben gesehen, dass es sich gelohnt hat, in den letzten Wochen so hart für den Verein zu kämpfen", erklärte der spürbar erleichterte Vorsitzende Dirk Kuhn.

In den vergangenen Wochen regierte die Angst beim FCR 55. Der neu gewählte Vorstand und die Mitglieder standen vor einem Trümmerhaufen, der durch den Bau eines Kunstrasenplatzes entstanden war. Eine Insolvenz des Vereins schien unabwendbar. Durch engagierte Mitglieder und gutes Verhandlungsgeschick des neuen Vorstands konnte sich der Verein jedoch retten, die noch ausstehenden Zahlungen wurden nun geleistet. Die Rettung hat der Verein einer "internen Lösung" zu verdanken. Ein Vereinsmitglied hat einen Großteil der finanziellen Verbindlichkeiten von insgesamt knapp 160 000 Euro vorerst gestemmt. "Wir sind unglaublich froh, dass das Ganze geklappt hat. Alle, die uns unterstützt haben, werden das Geld natürlich zurückerhalten. Wir haben uns intern klar gesagt, dass so eine Situation nicht noch einmal eintreten darf. Und das wird sie auch nicht", berichtet Kuhn.

Ziel des FCR 55 ist es, den Betrag in spätestens acht bis zehn Jahren zurückgezahlt zu haben, um dann endgültig wieder auf eigenen Beinen zu stehen. "Der Zeitraum von acht bis zehn Jahren ist vorerst unser angestrebtes Ziel. Wir werden aber darauf hinarbeiten, das Ganze auch noch schneller hinzukriegen", Kuhn.

Dass der FC Rumeln-Kaldenhausen die Insolvenz in letzter Sekunde abwenden konnte, ist allem voran ein Verdienst des internen Zusammenhalts: "Ich bin seit acht Wochen im Amt. Ich kenne natürlich das Vereinsleben. Aber der Zusammenhalt in dieser Zeit, der war schon unbeschreiblich", so Kuhn.

Mit der verhinderten Insolvenz soll die Arbeit beim FCR aber noch lange nicht beendet sein: Der Vorstand sieht optimistisch in die Zukunft und kann nun langfristig planen. Interessierte Firmen können sich auf der Platzanlage "An den Wieen" in Szene setzen und den Verein mit einer Bandenwerbung unterstützen. Für die nächste Saison plant der Verein mit 15 Jugendmannschaften. Auch hier gibt es eine Überraschung: In Rumeln-Kaldenhausen wird es wieder Mädchenfußball geben. Eine U11- und eine U13-Mannschaft gehen an den Start.

Bei den Senioren ist der FC Rumeln gleich mit zwei Teams in der Kreisklasse B vertreten — auch hier setzt der Verein auf seinen eigenen Nachwuchs. In der neuen Saison 2012/13 wird auf dem neuen Kunstrasenplatz sowie auf dem Naturrasenplatz an den Wieen gespielt. Für das leibliche Wohl wird in Zukunft auch wieder gesorgt sein, der kommende Pächter der Gaststätte versprach eine Renovierung.

(RP/rl)
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