Geldern SPD und GEW fordern Gesamtschule für Geldern

Geldern · In die Diskussion, wie die Schullandschaft in Geldern künftig aussehen soll, kommt neuer Schwung. Die SPD hat am Dienstag einen Antrag auf Einführung einer Gesamtschule in Geldern gestellt.

Geldern: SPD und GEW fordern Gesamtschule für Geldern
Foto: SPD

"Die Hauptschulen werden von den Eltern so gut wie gar nicht mehr gewollt, Gymnasium und Realschule werden weiter stark nachgefragt", heißt es in dem Antrag .

Die SPD sei überzeugt, heißt es weiter, dass neben dem Gymnasium die Gesamtschule für einen Großteil der Schüler das ideale Schulangebot darstellen könne. Damit rücken die Sozialdemokraten von ihrer früheren Forderung, in Geldern eine Sekundarschule einzurichten, ab. Die Einführung der neuen Schulform hatte die SPD noch im vergangenen Jahr vehement gefordert.

"Die aktuellen Anmeldezahlen zeigen, dass der Trend der Eltern hin zu den Gymnasien und weg von den Hauptschulen geht", sagt Hans Stevens, schulpolitischer Sprecher der SPD. Die Eltern würden sich für ihre Kinder eine Ausbildung wünschen, bei der die Kinder länger an einer Schule bleiben können und einen höherwertigen Abschluss erzielen können. Die Gesamtschule sei da eine gute Alternative zu den Hauptschulen, vielleicht auch irgendwann zu den Realschulen.

"Das Gymnasium behält seine Berechtigung, auch wenn eine Gesamtschule eingeführt wird", betont Stevens. So plötzlich, wie es vielleicht wirke, sei der Sinneswandel der Genossen nicht. Vielmehr habe die Gesamtschule bei den bisherigen Planungen nie eine Rolle gespielt. "Jetzt ist der Zeitpunkt, die Weichen für die Zukunft zu stellen", sagt Stevens, "und zwar durch eine umfassende Information und Befragung der Eltern." Dabei müsse es "eindeutige Ergebnisse" geben, fordert Stevens für die SPD, und zwar nicht nur in Geldern, sondern auch in Issum und Kerken, wo die Sekundarschule gescheitert ist.

Gleichzeitig mit dem Antrag der SPD meldete sich gestern auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zu Wort. Deren Kreisvorsitzender Walter Seefluth schreibt, dass nicht nur die beiden Hauptschulen, sondern auch die Realschule am Westwall auf der Kippe stehe. "Die Entwicklung geht klar auf ein Zweisäulenmodell zu, neben dem Gymnasium eine weitere Schulform. Hier muss sich die Stadt nun positionieren, ob dies die Real-, die Sekundar- oder die Gesamtschule sein soll", so Seefluth, der ebenfalls eine Elternbefragung fordert. Er hat auch bereits einen konkreten Zeitplan aufgestellt, mit dem er sich an den Bürgermeister und die Parteien wenden will.

Die Stadt Geldern wollte auf Anfrage der RP keine aktuellen Anmeldezahlen nennen. Bestätigt wurde lediglich, "dass Anmeldungen für zwei Hauptschulklassen und fünf Realschulklassen vorliegen."

Internet Mehr Artikel zur Schullandschaft unter www.rp-online.de/geldern.

(RP)
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