Kevelaer Hunde werden teurer

Kevelaer · Bringt einiges Geld in leere Kassen: die Hundesteuer. In Weeze werden Besitzer von gefährlichen Tieren kräftig zur Kasse gebeten. Wer einen harmlosen vierbeinigen Begleiter hat, muss sich auf etwas höhere Kosten einstellen.

 Hunde verstehen weit mehr als bislang vermutet.

Hunde verstehen weit mehr als bislang vermutet.

Foto: Klaus Dieker/RP

Zu viele Hunde können Probleme bereiten. Insbesondere sorgen sie für ziemlich viel Schmutz. Und zwar nicht nur am Waldrand, auf Feldwegen und im eigenen Garten, sondern auch auf öffentlichen Straßen und Plätzen.

Zudem gibt es Vierbeiner, die nicht ungefährlich und deshalb von der Mehrheit der Bürger nicht gern gesehen sind: Kampfhunde und Vertreter von Rassen, die als nicht unbedingt harmlos gelten. In Weeze wird deshalb jetzt die Hundesteuer angehoben — gegen den Wunsch einiger Ratsmitglieder.

In der letzten Ratssitzung hatte sich Bürgermeister Ulrich Francken geschenkt, die "Befangenheit" der Kommunalpolitiker abzufragen. Es wären wohl nicht viele unbefangene Fraktionsvertreter übrig geblieben — viele haben einen Hund.

Der schwache Haushalt

Der Vorschlag der Verwaltung kam jedenfalls bei allen Fraktionen nicht sehr gut an. Was Kämmerer und Bürgermeister da zusammengestellt hatten, nicht zuletzt, um dem schwachen Haushalt zu ein paar zusätzlichen Euro zu verhelfen, las sich so: Statt bislang 60 sollte der einzelne Hund künftig jährlich 96 Euro an Hundesteuer kosten. Wer zwei Hunde hält, zahlt bislang pro Tier 72 Euro, künftig wären je Hund 120 Euro angefallen. Weitaus teurer wird die Hundehaltung schon jetzt Weezern gemacht, die sich entschieden haben, mit einem Kampfhund zu leben.

Ein Pitbull, American-Staffordshire oder Mastino schlug im Jahr 2009 mit 400 Euro zu Buche, ab 2010 sollen es 600 Euro sein. Wer seine Mitmenschen gleich mit mehreren dieser Hunde erschreckt, die zu halten genehmigt werden muss, zahlte bisher pro Tier 500 Euro und soll ab diesem Jahr 780 Euro zahlen.

Ginge es nach den Kommunalpolitikern, würde die Haltung dieser umstrittenen Hunderassen noch teurer (und damit unattraktiver oder gar unbezahlbar) sein — aber unendlich hoch darf die Steuerschraube nicht gedreht werden.

Während die SPD-Fraktion dafür plädiert hatte, den Steuersatz für die normalen Begleithunde unverändert zu lassen, schlug die CDU-Mehrheitsfraktion eine moderate Erhöhung vor: Statt 60 müssen Hundebesitzer von jetzt an mit 70 Euro Hundesteuer pro Jahr rechnen, wer zwei Hunde hält, muss sich auf je 100 Euro einstellen.

In Kevelaer liegt die Hundesteuer bei 60 Euro (ein Hund), 75 Euro (zwei Hunde/pro Tier) und 90 (ab drei Hunde pro Tier). Ein Kampfhund schlägt mit 480 Euro zu Buche, zwei kosten je Hund 720 Euro.

(RP)
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