Weeze Neues Trainingszentrum am Airport eröffnet
Weeze · Offenbar zu Recht hatte sich Weezes Flughafenchef Ludger van Bebber im März nicht allzu besorgt gezeigt, als bekannt wurde, dass die Firma BOTC zahlungsunfähig wurde und ihren Geschäftsbetrieb einstellte. Van Bebber sagte damals gegenüber der Rheinischen Post, er gehe davon aus, dass das professionelle Trainingszentrum unter neuer Leitung fortgeführt werden könne. Schon ist es so weit: Gestern stellten der Geschäftsführer des Airport Niederrhein und Philip Janssen als neuer Manager der "Training Base Weeze GmbH" das neue Unternehmen vor. Viele Kunden waren der Einladung gefolgt und belebten die ehemalige Offiziersmesse auf dem Gelände.
Dort war und ist die Verwaltung des Übungszentrums untergebracht, das 38 Hektar auf dem Flughafengelände nutzt. Auf dieser riesigen Fläche haben Einheiten von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten zahlreiche Möglichkeiten, ganz praktisch Einsätze zu üben. Und es sollen noch mehr werden. Schon zu Zeiten von BOTC schätzten viele Mannschaften die ungewöhnlichen Trainingsräume: alte Bunker, eine leerstehende Turnhalle, Maschinenräume, Trümmer, Bahnschienen, fiktive Autobahnabfahrten. Insbesondere ausländische Verbände nahmen an den Seminaren teil – in Deutschland ist das "heiße" Training (mit echtem Feuer) für Freiwillige Feuerwehren noch nicht verpflichtend.
Einleitend erklärte van Bebber (gesprochen wurde Englisch), Fliegen habe zwar etwas Traumhaftes und sei ein emotionales Thema. Aber für die beteiligten Unternehmen stehe die Sicherheit von Passagieren und Mitarbeitern im Vordergrund. Diesen "einmaligen Ort" multifunktional nutzen zu können, sei sehr wertvoll. Gemeinsam mit dem neuen Management würden weitere Angebote entwickelt – natürlich auch solche, die mit der Fliegerei zu tun haben.
Philip Janssen, 31 Jahre junger Geschäftsführer der Training Base, berichtete, in den vergangenen Monaten sei schon einiges ins Gelände investiert worden. Sehr dankbar sei er den Mitarbeitern, die nicht abgesprungen seien, sondern auf die Fortführung der Geschäfte gesetzt hätten. Ende des Jahres könnten von den Kunden neue Szenarien genutzt werden, die das Zentrum sicherlich attraktiver machten, als es bisher schon gewesen sei.
Weezes Bürgermeister Ulrich Francken betonte, als Ex-Polizist wisse er, wie wichtig es sei, gut vorbereitet in Einsätze zu gehen. Er wünschte dem Unternehmen viel Erfolg.
