Weeze Ortsmitte: Weezer sollen Ideen sammeln
Weeze · Wo liegt Weezes Ortskern? Am Cyriakusplatz, an der Pfarrkirche, am Alten Markt? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, obwohl Bürgermeister Ulrich Francken dazu neigt, die Freifläche vor dem Rathaus als Zentrum zu sehen. Die wird bekanntlich bald umgestaltet.
Die Kanalarbeiten sind in vollem Gange, nach der Kirmes geht's an die optische Verbesserung. Wie genau der Cyriakusplatz und die übrigen Plätze der Ortsmitte optimiert werden könnten — darüber sollen die Bürger mitbestimmen. Anders als beim Thema Rathaus (hier verhinderte ein Ratsbürgerbegehren die Pläne Franckens und von Teilen der CDU) versucht die Verwaltung diesmal, die Bürger für das Thema zu interessieren.
Von den "Weisen" bis zur Jugend
"Wir fordern die Weezer auf, ihre Ideen in ein zukunftweisendes Konzept einzubringen", wirbt der Bürgermeister. Weil "die Bürger" höchst individuelle Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen sind, sollen vier Arbeitsgruppen oder Werkstätten entstehen, die nach Zielgruppen zusammengesetzt werden. Die Gruppe "Klassentreffen" lädt die Weezer mittleren Alters ein, die durch Familie, Arbeitsplatz und gesellschaftliches Leben ins Ortsgeschehen eingebunden sind. Die "Weezer Weisen" sind Ältere, die Erfahrung mitbringen, vielleicht einiges erhalten oder wiederbeleben möchten. Dann gibt's den "U-25-Treff", in dem die Jugend eine Stimme bekommt (hier sind als Multiplikatoren Aktive aus Vereinen gefragt) und schließlich "Weeze für Einsteiger". Neubürger, die in den vergangenen fünf Jahren zugezogen sind, haben vermutlich andere Erwartungen als die "Ureinwohner" oder ziehen Vergleiche mit früheren Wohnorten, die mal betrachtet werden sollten.
Bauamtsleiter Wilhelm Moll-Tönnessen erklärt: "Jede Gruppe trifft sich zunächst einmal, hört vom Bürgermeister und den Fachmitarbeitern des Bauamts, die alle in Weeze leben, einen kurzen einführenden Vortrag und soll dann Anregungen einbringen und debattieren." Bei Bedarf gibt es nach den Ferien weitere Treffen. "Es wird um die Belebung der Ortsmitte durch Einzelhandel, um die Niersquerung und neue fußläufige Verbindungen, aber auch um Gastronomie und Freizeit gehen", sagt Francken. Gespannt ist er, ob man den Wunsch nach einem städtebaulich gut integrierten Vollsortimenter (Frische-Supermarkt) am Cyriakusplatz entwickeln kann.
