Kleve 50 Millionen Euro für den Wohnungsbau

Kleve · Große Flächen in unmittelbarer Innenstadtnähe werden derzeit vorbereitet. Mehr als 350 neue Wohnungen sollen entstehen. Es wird Eigentumswohnungen entlang des Kanals ebenso geben, wie sozial geförderter Wohnbau.

 Ein Teil des Vierecks zwischen Jahnstraße, Kavarinerstraße, Hafenstraße und Spyckstraße, auf dem Wohnungen gebaut werden sollen.

Ein Teil des Vierecks zwischen Jahnstraße, Kavarinerstraße, Hafenstraße und Spyckstraße, auf dem Wohnungen gebaut werden sollen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Die Stadt Kleve bereitet auf dem großen Terrain zwischen Spyckstraße, Ludwig-Jahn-Straße, Kavariner Straße und Hafenstraße eine große Fläche für innerstädtischen Wohnungsbau vor. Zweidrittel des Gebietes gehören einem privaten Investor, der auch schon entsprechende Pläne bei der Stadt angekündigt hat, ein Drittel der Fläche ist im städtischen Besitz.

Die Bebauung wäre eine klassische Innenstadtverdichtung, da sie ältere gewerbliche Bauten, die teils schon abgerissen sind, ersetzt, und das Innere eines von Häusern umstandenen Blocks erschließt. Dazu wird die Stadt sowohl von der Spyck-, als auch von der Jahnstraße aus neue Stichstraßen in das Gebiet legen, von denen aus die neuen Wohnungen erreicht werden können.

Auch auf dem Gelände des VfL Merkur Kleve, der bald ins Gustav-Hoffmann-Stadion umziehen wird, sollen Häujser mit Wohnungen gebaut werden. Damit nicht genug: In Höhe der Hochschule Rhein-Waal sind bis zu fünf hochwertige Häuserblocks, die sich städteplanerisch sehr schön an die Hochschule anlehnen, mit Eigentumswohnungen und Mietwohnungen geplant, von denen zwei in bald gebaut werden können, sagt Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer.

Der Technische Beigeordnete schätzt das gesamte Volumen der geplanten drei Baugebiete, von denen das erste Mitte bis Ende 2014 in Angriff genommen werden soll, auf rund 50 Millionen Euro.

Insgesamt sollen in diesen innenstadtnahen Bereichen mehr als 350 Wohneinheiten zentrumsnah entstehen. Und das sei eine sehr vorsichtige Schätzung, sagt Jürgen Rauer.

Für Rauer erfüllt dieser Gürtel an Wohnungen, der sich um die Unterstadt schließt, das städtebauliche Rahmenkonzept der Stadt. Man habe die Entwicklung dieser Flächen zurückgestellt, um die Planungen auf dem Minoritenplatz abzuwarten. "Nachdem klar war, dass wir den Wohnungsbau von den auf dem Minoritenplatz geplanten Geschäften und der Gastronomie trennen werden, konnten wir der Entwicklung auf diesen Flächen grünes Licht geben", sagt der Technische Beigeordnete. Hier könne man künftig Wohnen bieten, ohne die typischen Störfaktoren von Gastronomie, An- und Ablieferung, so Rauer.

Er bewertet die Trennung von Gastronomie und Geschäftshäusern vom Wohnungsbau als die richtige Entwicklung. Eine Analyse der Wohnungsleerstände in der unmittelbaren City im April anhand der Stromzählerdaten habe nämlich ergeben, dass mindestens 39 Wohnungen aktuell leer stehen, davon 15 bereits seit über einem Jahr. Die Stadt vermutet, dass nicht wenige Eigentümer auf den Haupteinkaufsstraßen die gesamte Rendite durch die Ladenmieten im Erdgeschoss erwirtschaften und nicht auf eine Vermietung der Wohnungen darüber angewiesen sind. Zudem nimmt die Stadt an, dass nicht wenige der leer stehenden Wohnungen heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden könnten. Die Stadt werde im Rahmen des integrativen Handlungskonzeptes auf die Eigentümer der Immobilien zugehen, um detaillierte Kenntnisse über die tatsächliche Wohnsituation zu bekommen, so ein internes Papier der Stadt Kleve.

Am Anfang der neuen Wohnbau-Projekte steht das Gelände zwischen Spyckstraße, Ludwig-Jahn-Straße, Kavariner- und Hafenstraße. Da liege die Vorplanung vor, so Rauer, man werde jetzt die Erschließung vorbereiten, so dass der Investor in der zweiten Hälfte 2014 mit dem Bau beginnen könne.

Da die Stadt teils Eigner der Grundstücke ist, soll hier in Teilen auch geförderter Wohnungsbau entstehen, auch wenn der größte Teil der Häuser frei finanziert sein wird, sagt Kleves Kämmerer Willibrord Haas. Ob für den "sozialen Wohnungsbau" städtische Grundstücke von der Gewoge oder von privaten Investoren bebaut werden, stehe noch nicht fest, sagt Haas. "Wir bieten hier Wohnbau in einer guten Lage mit gutem Umfeld. Der Trend, Wohnungen in der Stadt zu suchen, scheint ungebrochen", sagt der Kämmerer. Er sei überzeugt, dass man diesen Bedarf an innerstädtischen Wohnungen auf den jetzt vorbereiteten Bereichen sukzessiv werde decken können.

(RP)
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