Jüchen Einzelhandelskonzept soll die Zentren stärken

Jüchen · Am Donnerstag endet ein Projekt, an dem über ein Jahr gearbeitet wurde. Und das Jüchens Einzelhandel über Jahre steuern soll. Der Gemeinderat wird am Donnerstag das Einzelhandelskonzept verabschieden – jenes 150 Seiten starke Papier, das 11 000 Euro kostete.

 Leerstände an der Hochstraße in Hochneukirch werden vom Handel beklagt. Jetzt werden die Geschäftsleute mit einem neuen Konzept konfrontiert. Archiv MReu

Leerstände an der Hochstraße in Hochneukirch werden vom Handel beklagt. Jetzt werden die Geschäftsleute mit einem neuen Konzept konfrontiert. Archiv MReu

Foto: Michael, Reuter

Am Donnerstag endet ein Projekt, an dem über ein Jahr gearbeitet wurde. Und das Jüchens Einzelhandel über Jahre steuern soll. Der Gemeinderat wird am Donnerstag das Einzelhandelskonzept verabschieden — jenes 150 Seiten starke Papier, das 11 000 Euro kostete.

Und das für Wirtschaftsförderin Olivia Weidemanns das Handwerkszeug sein soll, mit dem sich das Gewerbegebiet an der Robert-Bosch-Straße endlich füllen soll.

Einzelhandel hat Probleme

Jahrelang musste die Gemeinde nämlich Interessenten ablehnen, die an der B59 zentrumsrelevanten Einzelhandel anbieten wollten. Der darf aber nicht auf der grünen Wiese entstehen. Nun liegt aber eine Grundlage vor, auf der die Gemeinde solchen Einzelhandel eben dort zulassen darf. Die Ortskerne von Jüchen und Hochneukirch seien nicht gefährdet. Die Industrie- und Handelskammer lobt das Konzept: "Die Gleichwertigkeit der beiden einzigen zentralen Versorgungsbereiche Jüchen und Hochneukirch in seinen territorialen Abgrenzungen ist nachvollziehbar."

Dabei hat gerade in Hochneukirch der Einzelhandel in den vergangenen Jahren immer mehr mit Problemen zu kämpfen gehabt. Dort gaben immer mehr Geschäftsinhaber auf. Nach etlichen Schließungen stehen vor allem an der Hochstraße viele Ladenlokale leer: Die Finken-Apotheke machte dicht, ein Kosmetik-Institut zog um, eine Bäckerei und eine Metzgerei gaben dort ebenfalls auf. "Der Kundenverkehr hört mittlerweile am Markt auf", sagt Optiker Friedhelm Klöters, der kontinuierlich sinkende Umsätze bemerkt. Selbst am Adenauerplatz machte zuletzt ein Geschenkartikel-Geschäft zu. "Die Laufkundschaft fehlt", erklärte die Inhaberin bei der Schließung. Klöters bemängelt am Einzelhandelskonzept: "Es war jemand bei mir im Geschäft, der die Quadratmeterzahl ausgemessen hat — mehr nicht. Das Einzelhandelskonzept ist für Hochneukirch rein statistisch."

Wenn Hochneukirch eines von zwei Kernversorgungsgebieten sein soll, dann müsse der Ortsteil auch wieder belebter sein, findet Friedhelm Klöters: "Der Marktplatz muss ansehnlicher sein. Wir brauchen Außengastronomie. Und vor allem müssen auch junge Familien nach Hochneukirch gelockt werden. Der Ort muss für junge Menschen attraktiver werden."

(RP)
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