Jüchen Heimatverein braucht Spender für Chronik

Jüchen · Es waren Berge von Papieren, durch die sie sich gewühlt haben. Jede Akte haben sie gelesen. Und 10 000 Fotos angeschaut. Diese Heidenarbeit haben sich sechs Freiwillige aus dem Heimatverein Hochneukirch gemacht.

 Lothar Hofmann hat mit Mitstreitern das

Lothar Hofmann hat mit Mitstreitern das

Foto: Reuter

Die Gruppe um Lothar Hofmann hat das gesamte Archiv des Vereins durchforstet. Jetzt liegt sie vor ihnen, die Chronik des Ortes und des Heimatvereins von 1950 bis 2010. 60 Jahre Geschichte auf rund 500 Seiten Papier, so stark ist das druckreife Manuskript. Daraus soll jetzt ein Buch werden, wenn es sich denn bezahlen lässt.

Der Heimatverein sucht deshalb jetzt nach Sponsoren, um die kleinteilige Fleißarbeit des Ausschusses in ein Werk zu pressen, das der Nachwelt erhalten bleibt. "Wir sind dem Ort verpflichtet", sagt der Vorsitzende des Vereins, Gerd Bandemer.

Nur: Um das Buch mit einer Auflage von 1000 Stück drucken zu lassen, muss der Verein einen Betrag "im fünfstelligen Bereich" zusammenbekommen. "Wir wollen keine Werbeanzeigen in dem Buch, es soll wirklich hochwertig sein. Aber das Werk soll man auch bezahlen können", erklärt Bandemer. "Die Vereinskasse kann das aber nicht leisten."

Also müssen die Druckkosten subventioniert werden. Und genau dafür startet der Heimatverein jetzt seine Sammelaktion. Unternehmen können sich engagieren, und Einzelpersonen können einzelne Seiten sponsern. Im Januar ist zudem eine Ausstellung in der Peter-Bamm-Halle geplant, durch die Geld hereinkommen soll. Bandemer hofft, dass das fertige Werk noch im kommenden Jahr erscheinen wird: "Aber da liegt noch ein langer Weg vor uns."

Dass es sich lohnen wird, davon ist Bandemer überzeugt. Der Ausschuss traf sich jede Woche, Tausende Papiere und rund 10 000 Fotos wurden digitalisiert und katalogisiert. Unter der Mithilfe des Historikers und Gemeindearchivars Dr. Axel Bayer wurde das Werk vollendet.

Geschichten über Ortsbegehungen des Heimatvereins in den 50er und 60er Jahren, über einen Flugzeugabsturz in den 50er Jahren und viele Geschichten über die Menschen im Ort stehen darin. "Wenn man das Manuskript einmal in der Hand hält, dann kann man es kaum noch weglegen", sagt Bandemer.

Einen ersten Vorgeschmack wird es geben, wenn der Heimatverein nun intensiv nach Spendern sucht. Dazu wird gerade ein Flyer entwickelt, den man sich schon mal als Platzhalter ins Regal stellen kann. Er hat die Form eines Buches.

(RP)
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