Gemeinde Grefrath Hinweisschilder führen zu Landwehren

Gemeinde Grefrath · Bürgermeister Manfred Lommetz enthüllte in der Grasheide drei Hinweisschilder. Sie weisen auf die Landwehren hin, die Alfred Knorr aus Mülhausen erforscht hat. Sie stammen aus dem 14. oder 15. Jahrhundert.

 Heinrich Lennackers vom Oedter Heimatverein und Alfred Knorr vor einer der neuen Hinweistafeln in der Nähe der Landgaststätte "Zur Fluchtburg".

Heinrich Lennackers vom Oedter Heimatverein und Alfred Knorr vor einer der neuen Hinweistafeln in der Nähe der Landgaststätte "Zur Fluchtburg".

Foto: wolfgang Kaiser

Bei der Enthüllung der neuen Hinweisschilder auf die Landwehren in der Grasheide schweiften die Gedanken von Bürgermeister Manfred Lommetz zurück: "Ich bin in der Honschaft Hübeck im Westen von Grefrath aufgewachsen und kenne die Bezeichnung Landwehr aus der Nachbarhonschaft Schlibeck. Ich habe aber auch einiges aus Heimatbüchern über Landwehren erfahren." Die Hinweistafel finden sich in Sichtweite der Ausflugsgaststätte "Zur Fluchtburg". Initiator war Alfred Knorr aus Mülhausen, für dessen "beispielhaften Einsatz" Lommetz ihm herzlich dankte.

Knorr erwies sich bei der Enthüllung als profunder Geschichtskenner der Landwehren in der Grasheide. Er hat sich im vergangenen Jahr akribisch mit diesem Thema beschäftigt und dazu auch einen Beitrag für das Heimatbuch des Kreises Viersen geliefert. In Anwesenheit der Vertreter des Oedter Heimatvereins und des Vereins Niederrhein (VLN) dankte Knorr all denjenigen, die das Projekt unterstützt haben. Öffentliche Gelder seien nämlich für die neuen informativen Tafeln nicht geflossen. Neben dem Heimatverein halfen die die Schreinerei Heyer aus Mülhausen und die Firma Metallwaren Kersten aus Grefrath, aber auch die Gemeindeverwaltung als Untere Denkmalbehörde, der Kreis Viersen und der Landschaftsverband Rheinland.

Es war Willi Lepers, der 94 Jahre alte Bruder des langjährigen Grefrather Bürgermeisters Josef Lepers, der vor geraumer Zeit danach fragte, ob Knorr die Landwehren kenne. Negativ: Er kannte sie zu diesem Zeitpunkt nicht, heute jedoch umso besser. Er forschte, recherchierte, informierte sich, führte Gespräche, war in den Archiven Dauergast und erfuhr so sehr viel über die Landwehren, die Wälle mit ihren beidseitigen Gräben, die in der Grasheide noch nicht alle ein Bodendenkmal sind, aber es bald werden.

Sie könnten aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammen, doch gibt es dafür bis heute keine eindeutigen Beweise. Einige der Landwehren in der Grasheide stehen schon seit 1984 unter Denkmalschutz. Bevor anlässlich der Enthüllung ein Spaziergang über die Landwehren auf dem Programm stand, informierte Alfred Knorr mit fundierten Kenntnissen über die Entstehung und Geschichte der Landwehren, die es natürlich nicht nur in der Grasheide gibt.

(mab)
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