Kleinenbroich Pflegeheim: 3,8 Millionen Euro

Kleinenbroich · Platz für 44 demenzkranke Senioren bietet ein Pflegeheim, das neben Haus Tabita in Kleinenbroich entsteht. 3,8 Millionen Euro investiert das Diakonische Werk dafür. Im März 2012 soll Eröffnung sein.

Die 44 Pflegeplätze im Demenzzentrum des Diakonischen Werks werden schnell belegt sein. Davon ist Rainer Gerdau, Leiter des Seniorenzentrums Haus Tabita, überzeugt, obwohl gestern ein Bagger auf dem Grundstück für das neue Zentrum nur ein paar Erdhaufen, aber noch nicht einmal eine echte Baugrube ausgehoben hatte. "Wir haben eine Warteliste und auch schon Signale aus dem psychiatrischen Krankenhaus in Neuss, das Pflegeplätze für Patienten sucht", sagt Gerdau. Läuft alles nach Plan, werden sich die Interessenten für einen Platz in dem 3,8 Millionen Euro teuren Neubau elf Monate gedulden müssen. Denn das vom Diakonischen Werk errichtete Haus soll am 1. März 2012 eröffnet werden.

Diakonie reagiert auf Trends

Mit dem Neubau gleich neben seinem Zentrum Haus Tabita reagiert das Diakonische Werk auf zwei Trends. Die Zahl der alten Menschen wächst und ebenso die Zahl der oft Hochbetagten, die an Demenzerkrankungen leiden und besonders intensive Betreuung brauchen. Für solche Bewohner gibt es im Haus Tabita derzeit einen geschützten Wohnbereich mit 15 Plätzen. Geht das Demenzzentrum gleich nebenan im kommenden Jahr in Betrieb, sollen die Bewohner des geschützten Wohnbereichs, sofern sie wollen, nach und nach ins neue Haus umziehen. Langfristig wird dieser Bereich also im Demenzzentrum aufgehen. Dort gibt es 44 Pflegeplätze auf zwei Etagen eines Gebäudes mit dem Grundriss einer Acht.

Auch wenn sich das Diakonische Werk derzeit keine Sorgen um die Auslastung des neuen Hauses macht, sieht Gerdau langfristig Unwägbarkeiten. "Wenn in zwanzig Jahren ein Medikament gegen Alzheimer entwickelt sein sollte, stellt sich der Bedarf an Demenzpflegeplätzen wieder anders dar." Das neue Zentrum sei architektonisch aber so geplant, dass es einem veränderten Bedarf baulich leicht angepasst werden könne.

Dass es schon zwei weitere Interessenten gibt, die auf einem heute städtischen Grundstück an der Friedrich-Ebert-Straße gerne ein Seniorenzentrum bauen würden, bringt Diakonie-Vorstand Bernd Gellrich nicht aus der Fassung. Langfristige Prognosen zum Bedarf hält aber auch für schwierig. "Es hängt auch davon ab, wie sich die Finanzierung ambulanter Pflegeangebote entwickelt." Gellrich ist jedoch überzeugt, dass sich die Kleinenbroicher Häuser wegen ihrer Qualität gegenüber Konkurrenz behaupten können.

(RP)
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