Krefeld A57: Bockumer drängen auf besseren Lärmschutz

Krefeld · Über den Verfahrensstand des geplanten Ausbaus der A 57 hat "Straßen NRW" am Donnerstagabend die Bockumer informiert. Der Bürgerverein hatte zu einer Diskussion ins Forum der Gesamtschule Kaiserplatz geladen. Im Vordergrund stand das Thema Lärmschutz.

 Ständige Lärmquelle: die A 57 in Höhe der Geismühle.

Ständige Lärmquelle: die A 57 in Höhe der Geismühle.

Foto: T. Lammertz

Die Referenten von "Straßen NRW" konnten hier größtenteils beschwichtigen: Durch die neuen Lärmschutzwände und den Flüsterasphalt werden die Immissionsgrenzwerte am Tag deutlich eingehalten werden — und im Vergleich zur momentanen Situation um einige Dezibel gesenkt. "Ich glaube jetzt schon, dass alle einen besseren Lärmschutz bekommen werden", sagte der Vorsitzende des Bürgerverein Bockums, Wilhelm Kolder.

6,50 Meter hohe Schutzwälle

Der Ausbau der Autobahn A 57 auf Krefelder Stadtgebiet ist nötig, da die Leistungsfähigkeitsgrenze von 70 000 Fahrzeugen täglich bereits jetzt deutlich überschritten wird. 2020 rechnen die Ingenieure mit 104 000 Autos am Tag. Um in Zukunft einen flüssigen Verkehr zu ermöglichen und die Immissionsbelastung zu reduzieren, steht der Ausbau samt Modernisierung des Lärmschutzes an.

Durch die geplanten bis zu 6,50 Meter hohen Schutzwälle soll sich der Lärm um mehr als zehn Dezibel reduzieren — das entspricht einer Verkehrsverringerung um 90 Prozent. Zusätzlich verringert sich der Lärm durch den Flüsterasphalt um weitere fünf Dezibel. Selbst an dicht stehenden Wohnhäusern sei eine Verringerung um zwölf Dezibel im Vergleich zur jetzigen Situation zu erwarten. Die Werte sind auf der Grundlage von Prognosen zum erwarteten Verkehrsaufkommen nach dem Ausbau berechnet.

Michael Kaufmann von "Straßen NRW" versicherte, dass alle Betroffenen nach der Genehmigung der Vorentwürfe über die genauen Immissionswerte an ihren Haäusern informiert werden. An einigen naheliegenden Dachgeschossen und Hochhäusern werden in der Nacht die Grenzwerte nicht eingehalten. Dort sollen Schallschutzfenster und Schlafraumlüfter auf Kosten des Landes eingebaut werden.

Unklar ist allerdings noch, was mit dem Europaring passiert. Ein Bockumer forderte auch für die Zubringerstraße neue Lärmschutzwände. "Straßen NRW" sieht sich dafür aber nicht verantwortlich: "Der Schallschutz dort ist sicherlich wichtig, gehört aber nicht zu unseren Aufgaben, die wir vom Bund bekommen haben", sagte Jochen van Bebber. Auch die Frage nach der Feinstaubbelastung blieb ungeklärt: "Wir haben schon jetzt so viel Staub auf den Fensterscheiben", klagte ein Anwohner. Kaufmann konnte darauf nicht eingehen, da das entsprechende Gutachten noch nicht erstellt sei. Sollte es zu Grenzüberschreitungen kommen, sei aber nicht der Ausbau schuld, sondern die zu hohe Vorbelastung in Krefeld.

(tasch)
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