Mönchengladbach Hohe Häuser am Bunten Garten ?

Mönchengladbach · Die Stadt will Investoren erlauben, die alten Engländer-Häuser an der Peter-Nonnenmühlen-Allee abzureißen und dort bis zu dreigeschossige Mehrfamilienhäuser zu bauen. Die Politiker werden darüber erstmals morgen beraten – und rechnen mit Protesten der Alteingesessenen.

Mönchengladbach: Hohe Häuser am Bunten Garten ?
Foto: Ilgner

Die Stadt will Investoren erlauben, die alten Engländer-Häuser an der Peter-Nonnenmühlen-Allee abzureißen und dort bis zu dreigeschossige Mehrfamilienhäuser zu bauen. Die Politiker werden darüber erstmals morgen beraten — und rechnen mit Protesten der Alteingesessenen.

Es ist eine einmalige Chance: Ein riesiges Areal in Gladbachs allerbester Wohnlage kann völlig neu geplant und bebaut werden. Und zwar dann, wenn ein einzelner Investor die Grundstücke in dem Quadrat Schürenweg, Peter-Nonnenmühlen-Allee, Zum Bunten Garten, Rembrandtstraße kauft und die schwer in die Jahre gekommenen Engländer-Häuser, die dort stehen, abreißt. Gebaut werden kann dort das, was dringend in der Stadt gebraucht wird: gut gelegene und hochwertige Eigentumswohnungen für all diejenigen, denen ihre Einfamilienhäuser zu groß geworden sind.

Eine Top-Lage

Doch einen Haken hat die Sache: Da die Grundstückspreise in dieser Top-Lage mit 330 Euro pro Quadratmeter die höchsten in der Stadt sind, lohnt sich das Projekt für Investoren vor allem dann, wenn sie diesen Platz optimal ausnutzen — also hoch bauen dürfen. Und darum erlaubt der Vorentwurf der Stadtplaner für das Gebiet drei Geschosse plus Sattelgeschoss. Diese Maximalhöhe soll zwar nicht überall ausgenutzt werden. Am Schürenweg und am Anfang von Peter-Nonnenmühlen-Allee und Rembrandtsraße aber sind die hohen Häuser ausdrücklich vorgesehen, als Lärmschutz für die dahinter liegenden Häuser. Ob es tatsächlich so kommt, steht noch nicht fest. In der Bezirksvertretung Nord wird morgen der Vorentwurf des neuen Bebauungsplans zum ersten Mal beraten. Und schon bevor die Fraktionen den Plan gestern Abend erstmals diskutiert haben, gab es bei CDU und SPD Skepsis. "Was immer man dort baut, muss in die Struktur der Nachbarhäuser passen", sagt etwa Hans-Wilhelm Reiners, planungspolitischer Sprecher der CDU. Das sieht Wilfried Kroll, Sprecher der SPD in der Bezirksvertretung Nord, genau so: "Die neuen Häuser müssen gerade auch von der Höhe her zur Umgebung passen. Aber es gibt ja im weiteren Verfahren des Bebauungsplans noch genügend Möglichkeiten, da Einfluss zu nehmen." Die haben auch die Anwohner als unmittelbar Betroffene. Dass viele von denen hohe Bauten vor ihrer Nase nicht schätzen werden, ist allen Beteiligten bewusst. Wer die Häuser dort bauen können, ist indes noch unklar. Der Großteil der Grundstücke ist im Besitz des niederländischen Fonds IWF, der ursprünglich den Plan hatte, die alten Britenhäuser zu sanieren. Inzwischen wollen die Eigentümer das Gelände aber offenbar wieder verkaufen — mit Gewinn versteht sich. Ein kleiner Teil der Häuser gehört noch dem Bund. Ein Investor könnte also das Areal als Ganzes erwerben und realisieren.

Der vorläufige Bebauungsplan sieht dort auch freistehende Häuser, Reihenhäuser und Doppelhäuser geplant; diese dürfen dann nur zwei Geschosse haben. Die Lage mit dem Bunten Garten vor der Tür und der Gladbacher Innenstadt in Fuß-Reichweite ist noch besser als die am Bökelberg. Darum sind Immobilienexperten sicher, dass sich Häuser und Wohnungen an dieser Stelle hervorragend verkaufen lassen.

(RP)
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