Tönisvorst Grundschüler pflanzen Kräuter

Tönisvorst · Schul- und Kindergartenkinder schauen bei einer Aktionswoche des Landschaftsgärtner-Verbandes NRW hinter die Kulissen der Branche. In Tönisvorst besuchten Zweitklässler den Betrieb der Familie Erdmann.

 Die siebenjährige Josephine pflanzt Erdbeerminze an einer Kräuterspirale, die sie mit ihren Klassenkameraden angelegt hat.

Die siebenjährige Josephine pflanzt Erdbeerminze an einer Kräuterspirale, die sie mit ihren Klassenkameraden angelegt hat.

Foto: achim hüskes

Zuhause hat Josephine keinen Garten. Wenn sie aus der Schule kommt, spielt sie gerne auf dem Spielplatz, in der Natur. Nun hockt die Siebenjährige lächelnd an einer Kräuterspirale und gräbt Erde zur Seite. Sie will Erdbeerminze einpflanzen. Sie schnuppert an den Blüten. "Nach Erdbeere" duftet das. Josephine will jetzt am liebsten einen eigenen Garten haben. Gemeinsam mit 25 ihrer Klassenkameraden aus der 2 c der Gemeinschaftsgrundschule Hülser Straße besuchte Josephine den Garten- und Landschaftsbaubetrieb Erdmann in Tönisvorst. Geschäftsführer Claus und Claudia Erdmann zeigten den Kindern, mit was sich Landschaftsgärtner beschäftigen.

Der Betrieb nimmt teil an der Aktionswoche "Kleine Landschaftsgärtner in Aktion". Dabei bieten Betriebe in NRW Schul- und Kindergartenkindern einen Blick hinter die Kulissen der Branche.

Bei Erdmann heißt das vor allem: Erleben. Die Kinder legen eine Kräuterspirale an, dürfen sich als Baggerführer üben, Rasenmähertrecker fahren und spielen Pflanzen-Memory. Letzteres übt Claudia Erdmann mit den Schülern. Dabei zeigt sie den Zweitklässlern verschiedene Früchte, wie Haselnüsse, Kastanien, Äpfel und Kiefernzapfen; in einem Sack, der mit den gleichen Pflanzen gefüllt ist, müssen die Kinder die passende Frucht durch Ertasten zuordnen. "Solche Sinneserfahrungen machen den Kleinen unglaublich viel Spaß", sagt Claudia Erdmann. Auch für den Geruchssinn ist was dabei: Neben dem Pflanzenmemory-Spiel stehen Gläser mit Rasenschnitt, Erde, Rindenmulch, Salbei und Minze. Erdmann lässt die Kinder an den Pflanzen riechen. Lars mag den Duft von Salbei "nicht so gerne". Paulina kann hingegen davon nicht genug bekommen. "Es fällt schon auf, dass dieser direkte Kontakt mit der Natur für viele Kinder ungewohnt ist", stellt Claudia Erdmann fest. Zur Sicherheit erklärt sie den Schülern, dass alle Pflanzen, die sie draußen entdecken, "auch wenn sie noch schön und lecker aussehen, erst mal giftig" seien.

Claus Erdmann staunt darüber, mit wie viel "Begeisterung und Konzentration" die Zweitklässler bei der Sache sind. "Das macht schon Spaß, den Kindern dabei zuzusehen." Auch Klassenlehrerin Sigrid Klein sagt, dass sie Aktion sehr gelungen finde. "Die Schüler sind hochmotiviert." Im Klassentagebuch soll später der Ausflug mit Hilfe der Schüler dokumentiert werden. Als Erinnerung erhält jedes die Kind einen Pfefferminzstrauch und einen Button mit der Aufschrift: "Nur die Harten kommen in den Garten."

(RP)
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