Stadt Willich Neue Jugendhalle in Anrath eröffnet

Stadt Willich · Besonders für Jugendliche und junge Erwachsene, die von den klassischen Jugendeinrichtungen nicht aufgefangen werden, gibt es in Anrath nun eine neue Anlaufstelle. In der Jugendhalle ist genug Platz für Sport und kreative Ideen.

 Bürgermeister Josef Heyes (r.) zog die Boxhandschuhe an, um mit den Teilnehmern des Box-Projektes die nue Jugendhalle zu eröffnen.

Bürgermeister Josef Heyes (r.) zog die Boxhandschuhe an, um mit den Teilnehmern des Box-Projektes die nue Jugendhalle zu eröffnen.

Foto: Kaiser

Eine besondere Dekoration empfängt die Besucher der neuen Jugendhalle an der Jakob-Krebs-, Ecke Karl-Lang-Straße in Anrath: Statt Pflanzen schmücken rot-schwarze Boxhandschuhe die Fensterbänken. Auch der Rest der spärlichen Einrichtung passt sich dem ersten Eindruck an, denn an den Eisenträgern der Dachkonstruktion hängen Box-Säcke, in einer Ecke stapeln sich blaue Turnmatten. Ansonsten ist die etwa 100 Quadratmeter große Halle bis auf eine blaue Ledercouch leer. Und das soll auch so sein. "Hier haben wir viel Platz für alle möglichen Sportangebote und Ideen jeder Art", sagt Marion Tank.

Die Streetworkerin der Stadt Willich hat zusammen mit ihrem Kollegen Sigi Widecki, vielen Jugendlichen und mit Hilfe von großzügigen Sponsoren aus einer ehemaligen Garnlagerstätte eine Jugendhalle gemacht. Ein Jahr Arbeit haben die Mitwirkenden in die karge Lagerhalle gesteckt. Undichte Stellen am Dach mussten ausgebessert werden, die Wände wurden weiß gestrichen, eine Tür in die Außenwand gebrochen und eine Treppenkonstruktion gebaut, um die Halle in der ersten Etage zugänglich zu machen. Ein erstes kunstvolles Graffiti ziert außerdem bereits die Kopfwand. Weitere sollen folgen, sagen die Verantwortlichen.

Überhaupt soll die Kunst Einzug halten in die neue Jugendhalle. "Wir planen zusammen mit einer Anrather Künstlerin eine Ausstellung", erzählt Marion Tank. Gezeigt werden sollen Bilder und Collagen von Jugendlichen zum Thema "So sehe ich meinen Stadtteil". Und es gibt noch weitere Ideen: "Musikbands könnten die Halle für einen Gig nutzen, Hip-Hop-Kurse oder Zumba-Tanzkurse für Mädchen könnten hier stattfinden", blickt die Streetworkerin in die Zukunft der neuen Jugendhalle.

Das Box-Projekt hingegen, zu dem die dekorativen Handschuhe und Box-Säcke gehören, gibt es bereits. Zwölf Jungen und ein Mädchen im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren trainieren seit geraumer Zeit mit dem Jugend-Boxtrainer Kai Burchardt. "Bisher war die Gruppe in einer Judosporthalle in der Nähe untergebracht, aber die war viel zu klein", sagt Marion Tank.

In der neuen Halle hingegen, die übrigens die Verseidag der Stadt Willich zur Verfügung gestellt hat, können die Boxer sich austoben. "Das ist gut hier, endlich haben wir genug Platz", sagt Denis Außem dazu. Der 20-Jährige trainiert schon lange bei Trainer Kai Burchardt, der im Boxen eine gute Schulung für Körper und Geist der Jugendlichen sieht.

Auch Bürgermeister Josef Heyers, der zur offiziellen Eröffnung der Jugendhalle kam, lobte den Boxsport als gute Möglichkeit, Aggressionen ab- und Selbstbewusstsein aufzubauen. Und noch einer weiteren Vorteil hat der schweißtreibende Sport: Er macht warm und das ist besonders im Winter von großem Vorteil, denn über eine Heizung verfügt die neue Jugendhalle nicht. FRAGE DES TAGES

(WS03)
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