Prozess in Essen Anschlag auf Sikh-Tempel - 57 Zeugen müssen noch aussagen

Essen · Im nichtöffentlichen Prozess gegen drei Jugendliche, die einen Bombenanschlag auf einen Sikh-Tempel in Essen verübt haben sollen, hat das Landgericht Essen acht weitere Verhandlungstage angesetzt. 57 Zeugen sind den Angaben zufolge geladen.

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Terror-Anschlag: Explosion auf Sikh-Hochzeit in Essen

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Foto: ap

Bis zum 21. März seien noch 18 Sitzungen geplant, teilte das Gericht am Freitag mit. Dabei sollen Tatzeugen und Ermittlungsbeamte vernommen werden. Insgesamt seien 57 Zeugen geladen. "Außerdem sollen sich Sachverständige unter anderem zur Frage der Schuldfähigkeit der Angeklagten äußern." Verhandelt wurde bereits an elf Tagen.

Die drei Angeklagten hätten bislang zum Tatgeschehen und zu ihren Lebensläufen ausgesagt, teilte das Gericht weiter mit. Außerdem seien Äußerungen aus dem Mitteilungsdienst WhatsApp herangezogen worden.
Zum Inhalt der Beweisaufnahme machte das Gericht aus Gründen des Jugendschutzes keine Angaben.

Die drei zur Tatzeit 16 Jahre alten Teenager sollen das Attentat am 16. April 2016 mit einer selbstgebauten Bombe aus islamistischen Motiven begangen haben. Die Bombe war vor einer Eingangstür des Gebetshauses explodiert und hatte neben dem Priester noch zwei weitere Menschen verletzt. Die drei muslimischen Jugendlichen, die alle in Deutschland geboren wurden, kommen aus Gelsenkirchen, Essen und Schermbeck im Kreis Wesel. Sie sollen sich über soziale Netzwerke kennengelernt und radikalisiert haben.

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