XXL-Streik trifft Pendler 220 Kilometer Stau auf NRW-Autobahnen
Düsseldorf · Der Lokführerstreik im Personenverkehr trifft seit Dienstagmorgen auch NRW. Der Ersatzfahrplan sei zuverlässig angelaufen, sagte ein Bahn-Sprecher am Morgen. Dafür gab es im Berufsverkehr rund 220 Kilometer Stau auf den Autobahnen.
Seit 2 Uhr fahre, wie angekündigt, nur noch rund ein Drittel aller S-Bahn- und Regionalverkehrszüge im Bundesland, erklärte dei Bahn. Die S-Bahnen verkehrten im Stundentakt.
An den Bahnhöfen Düsseldorf sowie an anderen Fern- und Nahverkehrsdrehsknotenpunkten wie etwa in Duisburg fallen zahlreiche Züge aus. Die Anzeigetafeln sind voll von Meldungen über Verspätungen. Ausnahmen bilden dabei die Verbindungen, die von Privatunternehmen bedient werden.
Viele Pendler sind am Dienstagmorgen auf das Auto umgestiegen, was sich an den Staumeldungen für NRW ablesen lässt. So wurden gegen 9 Uhr am Dienstagmorgen insgesamt über 220 Kilometer Stau gemessen. Die größten Verkehrsbehinderungen durch stockenden Verkehr gab es dabei im Ruhrgebiet und rund um die Städte Düsseldorf und Köln. Damit konzentrieren sich die Staus auf die Strecken, auf denen besonders viele Bahnverbindungen ausfallen.
Die leeren Bahnhöfe machten am Morgen auch den Geschäften und Taxifahrern zu schaffen. Einige Bahnhofsläden in Mönchengladbach verkürzten ihre Öffnungszeiten, vor den Gebäuden bildeten sich lange Taxi-Schlangen.
An den Schulen in NRW könnte es durch den Streik zu Problemen kommen. Dies deutete jedenfalls die Landeselternkonferenz in Nordrhein-Westfalen an. Am Dienstag schreiben die Anwärter auf das Abitur in NRW die zentralen Prüfungsarbeiten im Fach Mathematik. Laut Elternverband sollen 120.000 Schüler diese Prüfung antreten. Einige von ihnen könnten aber durch den Streik zu spät kommen und die Prüfung möglicher Weise verpassen.
Für Fußball-Fans bringt der Streik auch Probleme mit sich. Fans des Bundesligisten Bayer Leverkusen müssen auf Sonderzüge zum Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach verzichten.
Der NRW-Chef der Gewerkschaft der Lokführer (GDL), Sven Schmitte, geht von einer ähnlich hohen Beteiligung aus wie bei vorigen Streiks. Das Verständnis für den Streik bei den Mitgliedern sei sehr groß.
"Jeden Tag rechnen wir mit Hunderten Kollegen, die sich landesweit beteiligen", sagte Schmitte.