Ringer-Turnier in Aachen eskaliert Ermittlungen nach Prügelei unter Eltern gestalten sich schwierig

Aachen · Am vergangenen Sonntag kam es in Aachen bei einem Ringer-Turnier für Kinder zu einer Schlägerei mit rund 20 Beteiligten. Wir haben mit der Polizei über den aktuellen Ermittlungsstand gesprochen. Der Fall gestaltet sich schwierig.

Bei dem Turnier am Sonntag ist nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein Streit zwischen zwei Müttern entstanden. Eine der beiden soll den Jungen der anderen geschubst haben, nachdem sich die beiden Kinder wegen eines ausgetragenen Ringkampfes gestritten hatten. Laut Polizei seien anschließend rund 20 Personen in die Schlägerei verwickelt gewesen. Die 24-jährige Schwester eines der beteiligten Jungen wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Laut einem Sprecher steht die Polizei am Dienstag immer noch am Anfang der Ermittlungen. "Es liegen einige Aussagen von Eltern vor, die bei dem Turnier anwesend waren", sagt der Polizeisprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Bei dem Vorfall habe es sich um einen "unübersichtlichen Tumult" gehandelt. "Es ist in solchen Fällen immer schwer, da Licht reinzubringen", sagt der Sprecher der Polizei.

Das liege einerseits daran, dass die meisten vernommenen Zeugen die Situation unterschiedlich empfunden hätten. "Dann ist es schwierig, den einen Täter auszumachen", sagt der Polizeisprecher. Andererseits erschwere auch die Tatsache, dass mindestens eine der beteiligten Mütter aus den Niederlanden stammt, die Ermittlungen. Der Tatvorwurf gegen mindestens eine Person aus den Niederlanden lautet Körperverletzung.

Um dort jemanden zu dem Fall verhören zu können, müsse die Staatsanwaltschaft bei den niederländischen Kollegen Amtshilfe beantragen. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Aachen wird dies bei Körperverletzungsdelikten zwar durchaus gemacht, jedoch gebe es auch Ausnahmen. "Zum Beispiel dann, wenn die Situation hätte vermieden werden können, wenn die beteiligten Personen alle umsichtiger gehandelt hätten und es sich nicht um ein schwerwiegendes Delikt handelt", erklärt der Staatsanwalt. Sollte der Staat den Fall nicht weiter verfolgen, haben die Betroffenen jedoch eine weitere Möglichkeit, rechtlich gegen die mutmaßlichen Täter vorzugehen: "Handelt es sich bei der Tat um eine sogenannte einfache Körperverletzung, können die Geschädigten auch den Privatklageweg einschlagen", sagt der Sprecher. Wie man im aktuellen Fall vorgehen werde, sei noch unklar.

Heinz-Josef Schmitz, Jugendtrainer beim Ringer-Verein AC Mülheim, berichtete unserer Redaktion von "unglaublichen" Szenen, die sich am Sonntag in der Turnhalle abgespielt haben sollen. Schmitz war zu dem Zeitpunkt mit rund 20 Kindern bei dem Turnier in Aachen. "Das war wie im Film. Plötzlich stürmte ein Vater mit Eisenstange in die Halle und schrie herum", sagte er unserer Redaktion am Montag. Mit der Eisenstange soll der Mann auf Tische und Stühle eingeschlagen haben.

Laut Polizei habe man einen zertrümmerten Tisch in der Halle vorgefunden. "Ob dabei eine Eisenstange oder Stange aus Holz benutzt wurden, wissen wir nicht", sagt der Sprecher. Es habe sich in jedem Fall um ein knüppelartiges Teil gehandelt, mit dem die Einrichtung zertrümmert wurde.

(skr)
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