Dinslaken Lohberg: Konzept zum Erhalt der Schule

Dinslaken · Die Lohberger Grundschule schien keine Zukunft mehr zu haben. Jetzt hat die Caritas ein Konzept zu ihrer Rettung erarbeitet. Die Verwaltung möchte es umsetzen. Der Schulausschuss diskutiert darüber am 3. September.

Dinslaken: Lohberg: Konzept zum Erhalt der Schule
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Die Anmeldezahlen sind über die Jahre stetig zurückgegangen. Viele Eltern aus Lohberg schickten ihre Kinder auf andere Schulen im Stadtgebiet, weil sie fürchteten, dass die auf der Lohberger Schule, in der Migranten weitgehend unter sich bleiben, schlechtere Chancen haben. Im November hat die Politik die Verwaltung beauftragt zu prüfen, wie der Exodus der Lohberger Schüler gestoppt werden könnte. Ein Arbeitsgruppe aus Verwaltung, Politik, Vertretern der Schule und des Caritasverbandes, der dort den offenen Ganztag organisiert, setzte sich zusammen. Ergebnis ist ein von der Caritas erarbeitetes Konzept unter dem Titel "Bildungsinnovationszentrum Marien in Lohberg", das die Verwaltung dem Schulausschuss in dessen September-Sitzung vorlegt und ihm empfiehlt, es auf den Weg zu bringen.

Grundgedanke des Konzepts ist, den Elementarbereich (Kindergarten) und den Primarbereich (Schule) zu einer Einheit - eben dem besagten Bildungsinnovationszentrum - zusammenzufassen und dabei auf alle schon in Lohberg vorhandenen Ressourcen etwa im Bereich von Schulsozialarbeit und Sprachförderungsangeboten zurückzugreifen. So soll die schulisch-fachliche Begleitung und Förderung des Kindes schon mit seiner Aufnahme in die Kindertagesstätte einsetzen. Lehrer und Erzieher der Kindertagesstätten sollen dabei in enger Zusammenarbeit gemeinsam Konzepte erarbeiten, weiterentwickeln und stetig auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Dies soll in einem Kooperationsvertrag zwischen der Schule und der Caritas, die in Lohberg die Kindertagesstätte Sankt Marien führt, festgeschrieben werden. Wichtig in diesem Konzept ist, dass die Eltern sich aktiv einbringen. So müssen sie sich bei der Anmeldung ihres Kindes im Kindergarten bereiterklären, mit Kita und Schule zu kooperieren, beispielsweise indem sie am Angebot der Sprachförderung teilnehmen. Die Elternarbeit soll zudem deutlich über die Sprachförderung hinausgehen und eine umfassende Bildungs- und Erziehungsförderung beinhalten. Das Bildungsinnovationszentrum will auch kein geschlossenes Lohberger System sein, sondern öffnet sich für die Zusammenarbeit mit anderen Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen. Die Verwaltung schlägt dem Schulausschuss vor, die Lohberger Grundschule auf Grundlage dieses Konzept weiterzuführen. Mit den vorbereitenden Arbeiten zur Umsetzung des Konzepts soll umgehend begonnen werden, so dass es zum 1. August 2016 starten kann, wobei neben der Zusammenführung der Caritas-Kita Sankt Marien. und der Grundschule auch eine intensive Zusammenarbeit mit der Awo-Kita an der Teerstraße und der evangelischen am Martin-Luther-Platz angestrebt werden.

Um das Konzept erfolgversprechend umsetzen zu können, soll das Grundschulgebäude saniert werden. Wie und in welchem Kostenrahmen will die Verwaltung mit der städtischen Sanierungsgesellschaft Prozent klären. Die Mittel für die Elternarbeit sollen aufgestockt werden. Die Verwaltung weist darauf hin, dass der angestrebte Entwicklungsprozess seine Zeit brauchen wird, so dass erst in einigen Jahren absehbar sein werde, ob die Ziele erreicht werden können. Wichtig sei aber, dass die Schule Sicherheit bekomme und die Diskussion über ihren Fortbestand aufhöre.

(RP)
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