Dinslaken/Voerde/Hünxe Sparkassen-Fusion: Was merken die Kunden ?

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Aus der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe und der Verbands-Sparkasse Wesel soll ein gemeinsames Haus werden. Das hat die Politik mit großer Mehrheit entschieden. Was kommt jetzt auf die Kunden zu?

Die politischen Weichen sind gestellt. Jetzt werden noch die Verbandsversammlungen - in Dinslaken heute Abend und in Wesel morgen - gefragt. Danach müssen die Aufsichtsbehörden zustimmen. Deren Votum dürfte spätestens Ende August vorliegen. Dann wird aus den beiden bislang getrennt marschierenden Geldhäusern die Niederrheinische Sparkasse im Kreis Wesel (Nispa). Und spätestens jetzt, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen der Fusion die Kunden zu spüren bekommen. Darauf gibt es allerdings noch keine endgültigen Antworten.

"Wenn die Aufsicht zugestimmt hat, können wir mit der Umsetzung der Fusion loslegen", erklärte Oliver Joschko, Pressesprecher der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe. Und dann werden auch die für die Kunden drängenden Fragen abschließend geklärt werden. Wichtigstes Ziel dabei ist laut Joschko, dass die Kunden so wenig wie möglich von den technischen Auswirkungen der Fusion zu spüren bekommen, sondern erleben, dass sie mit all ihren Anliegen optimal betreut werden. Einige Unannehmlichkeiten werden sich allerdings nicht vermeiden lassen. So wird die neue Sparkasse nicht zwei Bankleitzahlen behalten, sondern die des aufnehmenden Hauses wird übernommen werden. Wo es dann Überschneidungen bei den Kontonummern geben wird, müssen die Kunden neue zugeteilt bekommen. Joschko geht allerdings davon aus, dass sich die Zahl der betroffenen Kunden in Grenzen halten wird.

Eine Vielzahl der Kunden wird allerdings - wegen der Bankleitzahl - neue Sparkassen-, EC- und Kreditkarten brauchen. Ob die allerdings auf einen Schlag ausgetauscht werden müssen oder dann, wenn sie turnusmäßig ohnehin gewechselt werden, steht noch nicht fest. Auch nicht, wie die Umstellung von Lastschriftverfahren oder Daueraufträgen funktioniert. "Das müssen wir im Detail noch mit unserem Rechenzentrum abklären. Wir werden aber alles daran setzen, dass unsere Kunden damit so wenig wie möglich belastet werden", sagte Joschko.

Und was ist mit den Kontogebühren? Bekanntlich stellt die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe gerade ihre Gebührenmodell um. "Nach der Fusion sind wir ein Haus, und ich gehe davon aus, dass es dann ein gemeinsames Gebührenmodell geben wird.", erklärte Joschko. Welches das sein wird, muss aber noch geklärt werden.

Dass die Fusion noch scheitern könnte, gilt als nahezu ausgeschlossen, auch wenn einer der Räte in den betroffenen Kommunen - der in Hamminkeln - erst heute entscheidet. Friedrich-Wilhelm Häfemeier, Vorstand der Weseler Verbands-Sparkasse geht, wie er gestern der Rheinischen Post sagte, allerdings nicht davon aus, dass Hamminkeln als einzige der drei Gewährträgerkommunen seines Hauses die Fusion scheitern lassen könnte.

Natürlich hätte man die Stadt gerne mit im Boot. Wenn nicht, kommt die Fusion trotzdem. Es reicht eine Zweidrittelmehrheit, ein Vetorecht gibt es nicht. Ohnehin wäre laut Hamminkelns Bürgermeister Holger Schlierf ein kommunaler Rat juristisch nur gefragt, wenn es um Auflösung eines Zweckverbandes ginge. Wenn Wesel bei der Fusion das aufnehmende Haus ist, dann bleibt es aber existent und für Wesel, Hamminkeln und Schermbeck ändert sich formal in der Hinsicht nichts.

(RP)
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