Dinslaken Wolfgang Bosbach Geburtstagsgast der MIT

Dinslaken · Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Dinslaken feiert ihr 40-jähriges Bestehen.

 Ein launiger Referent - Wolfgang Bosbach wusste seine Zuhörer bestens zu unterhalten.

Ein launiger Referent - Wolfgang Bosbach wusste seine Zuhörer bestens zu unterhalten.

Foto: Heiko Kempken

Es war keine schöne Nachricht, die Dr. Hans-Rudolf Jürging, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Dinslaken, den Gästen im Wasserschloss Haus Voerde machen musste: "Wolfgang Bosbach hat eine SMS geschickt. Er steht im Stau", sagte Jürging. Bedauern von den Gästen, die zur Feier des 40-jährigen Bestehens der MIT angereist waren. Sie kamen kurze Zeit später dann doch noch in den Genuss, den bekannten Unionspolitiker live erleben zu dürfen. Der kommentierte zuerst seine Verspätung mit rheinischem Frohsinn. "Warum sollte man als Rheinländer pünktlich sein? Es wäre ja ohnehin keiner da, der es zu würdigen wüsste", ulkte Bosbach.

Dann sprach er, wie man es von ihm gewohnt ist, Klartext. Dass man ihn als "Rebellen" bezeichnet, sei für ihn vollkommen unverständlich. "Früher wurde man so genannt, wenn man einer revolutionären Vereinigung angehörte. Heute ist man schon Rebell, wenn man bei seiner Meinung bleibt", erklärte Bosbach. Gerade beim Thema Eurounion war er schon in der Politik dabei, als man seinerzeit das Für und Wider des gemeinsamen Zahlungsmittels diskutierte. Damals sei klar gewesen: Die Währungsunion solle keine Transferunion werden, kein Land für die Schulden des anderen haften. "Wenn wir dieses Prinzip einmal aufgeben, wird es Länder geben, die Risiken eingehen, die sie nicht auf nicht nehmen würden, wenn sie dafür vollständig haften müssten", sagte Bosbach. Applaus von seinen Zuhörern. Ebenso deutlich auch seine Ansichten zur Ukraine-Krise. Eine Verschiebung von Grenzen mittels Waffengewalt dürfe die Weltgemeinschaft nicht tolerieren.

Auch das zweite aktuelle Thema der Weltpolitik, der Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat", beschäftigte den erfahrenen Politiker. Ein klares Plädoyer gab es von ihm für die Aufnahme von Flüchtlingen, nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Europäischen Union. "Wir haben die Verpflichtung, diese Menschen zu retten", sagte Bosbach. Ebenso deutlich seine Aussagen zur Innen- und Außenpolitik, gerade im Bezug auf das Thema Wirtschaft. Hier müsse man in Deutschland in Bildung investieren - auch weil im Land die Bodenschätze fehlen. "Wer nichts im Boden hat, muss was in der Birne haben", brachte Wolfgang Bosbach seine Ansichten plakativ auf den Punkt. Applaus für seine Rede bekam er von den begeisterten Zuhörern. Die blickten im Folgenden weiter auf vier Jahrzehnte MIT zurück und feierten den Geburtstag bei einem geselligen Abendessen.

(RP)
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