Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Dormagen Currenta baut weltweit modernstes Azubi-Center

Dormagen · Der Chempark-Betreiber Currenta investiert in Dormagen nach eigenen Angaben einen sechsstelligen Betrag in ein Azubi-Trainingszentrum.

 Sehr praxisnah ist die Ausbildung im Chempark. Ausbilder Michael Hermkes (l.) unterhält sich mit den Azubis Kevin Böhm und Lisa Breuer.

Sehr praxisnah ist die Ausbildung im Chempark. Ausbilder Michael Hermkes (l.) unterhält sich mit den Azubis Kevin Böhm und Lisa Breuer.

Foto: L. Hammer

Der oft unterschätzte Beruf des Chemikanten hat in Dormagen einen unermüdlichen Fürsprecher. Chempark-Leiter Ernst Grigat lässt keine Gelegenheit aus, öffentlich für die entsprechende Ausbildung zu werben. Und Chempark-Betreiber Currenta investiert sukzessive einen nach eigenen Angaben mittleren sechsstelligen Betrag, um exzellente Rahmenbedingungen für die Azubis zu schaffen.

Das Geld ist für die Erweiterung des Ausbildungszentrums bestimmt. Dort trainieren die Auszubildenden an hochmodernen Gerätschaften im Kleinformat exakt das, was sie später im Unternehmen bei der Bedienung und Überwachung großer Kolonnen können müssen. "Die Kesselanlagen, die im Ausbildungszentrum stehen, findet man auf dem Chempark-Gelände wieder - nur bis zu 1000 Mal größer", erklärt Rolf Blodau, Teamleiter der naturwissenschaftlichen Ausbildung am Standort Dormagen, bei einem Rundgang. Und Currenta-Sprecher Benjamin Schütz ergänzt: "Unsere Azubis sind sehr nah dran an der Praxis im Betrieb."

In der Ausbildung bei Currenta lernen die angehenden Chemikanten das ganze Spektrum der verfahrenstechnischen Hauptthemen in ihrem künftigen Beruf kennen. Unter anderem geht es um die manuelle und automatische Bedienung von Flüssigkeitsbehältern, um diverse Destillationsarten, den Umgang mit gefährlichen Stoffen wie Ethanol und die Produktion von Benzoesäure. Auch mit den Aufgaben einer Messwarte werden die Auszubildenden vertraut gemacht.

Explosionsgeschützter Raum wird ausgestattet

Der Ausbau des Wassertechnikums um drei Kessel auf jetzt 13 Anlagen ist vor rund anderthalb Jahren abgeschlossen worden, nun läuft die Ausstattung des Ex-Technikums, eines explosionsgeschützten Raumes, in dem der Umgang mit explosionsfähigen Stoffen geprobt wird. Die Fertigstellung ist für September dieses Jahres geplant; beim Tag der Ausbildung am 24. Oktober soll sich auch die Öffentlichkeit ein Bild von der Anlage machen können. "Weltweit gibt es dann nichts Besseres, wir sind auf dem allerneuesten Stand der Technik", urteilt Rolf Blodau. Das Ex-Technikum werde speziell auf die Anforderungen bei Currenta zugeschnitten, "jedes einzelne kleine Ventil wird nur für uns hergestellt", sagt der 59-Jährige.

Für den Laien beeindruckend ist der Sicherheitsapparat im Ex-Technikum, in dem Zündquellen bzw. das Entstehen von Zündfunken komplett ausgeschaltet werden müssen. Das geht so weit, dass gasdichte Lampen eingebaut werden und der Boden in den Räumlichkeiten ableitfähig sein muss, damit sich Schuhsohlen nicht elektrisch aufladen können. Über spezielle Filteranlagen wird ein extrem hoher Luftaustausch gewährleistet - Sicherheitsvorkehrungen für den Fall eines Produktaustritts. Für jedes Bauteil gebe es ein eigenes Zertifikat, das bei Überprüfungen der Anlage vorgelegt werden müsse, sagt Blodau. Das Testat nur für das Ex-Technikum hat Buchdicke: Es umfasst 200 Seiten.

Infos unter http://www.chempark.de/de/ausbildung.html

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Die Stunde Null
Kriegsende und Neuanfang im Rhein-Kreis Neuss Die Stunde Null