Wort Zum Sonntag Das Gotteslob ist vor allem eine Lebenshaltung

Dormagen · Am Pfingstsonntag wird die neue Orgel der Christuskirche eingeweiht! Wir freuen uns auf die neuen Klänge. So kann die Gemeinde Gott loben. Aber die Erbauung, die wir von der Orgel sonntags gewinnen, soll auch in die Woche ausstrahlen. All unsere Arbeit ist Gotteslob, unser politischer Einsatz, unser künstlerisches Schaffen. Es ist Gotteslob nicht aus sich selbst heraus, sondern wenn wir unser Handeln in eine Beziehung setzen zu Gott.

Gotteslob ist also eine Lebenshaltung, keine rein musikalische Angelegenheit. Nicht nur der Kantor mit Chor und Orgel ist ein Gotteslober, nicht nur der Pfarrer mit seiner Predigt. Die Orgel ist nicht alles - aber doch ein Haupt- und Meisterstück des Gotteslobs. Sie hat die faszinierende Anziehungskraft, Menschen zusammenzurufen. Sie geleitet Konfirmanden und Hochzeitspaare zum Altar, Taufeltern und Paten zum Taufstein, Trauernde auf dem letzten Weg eines Angehörigen. Sie versammelt eine große Konzertgemeinde und lässt die Herzen von Menschen zum Himmel schweben, die sich ihres Glaubens noch nicht bewusst sind. Und als die Friedensgebete vor 25 Jahren in der Leipziger Nikolaikirche die Menschen vor den Demonstrationen einstimmten, waren es nicht nur Kerzen und Gebete, die zum friedlichen Gelingen beitrugen, sondern auch die Orgel, die sie hinausbegleitete auf die Straße. Eine andere Musik hätte die Menschen vielleicht aufgeputscht, die Orgel hat sie im Geist Jesu besonnen gemacht.

Pfarrer Frank Picht, Christuskirche

(NGZ)
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