Dormagen Energieunternehmen warnt Kunden vor falschen Ablesern

Dormagen · Nicht nur Diebe klingeln an den Türen, sondern auch Mitarbeiter anderer Energieversorger, die versuchen, Kunden abzuwerben.

Sie klingeln an der Haustür und geben sich als Mitarbeiter der Energieversorgung Dormagen (evd) aus, die nur mal eben den Zähler für die Jahresabrechnung ablesen wollen. Doch nicht selten sind da Betrüger unterwegs, die, einmal im Haus, auf schnelle Beute aus sind.

Hans Kalinowski, Sprecher der Kreispolizeibehörde, weiß genau, was sie suchen: Schmuck und Geld, eben das, "was man schnell in einer Tasche verschwinden lassen kann". Beliebter Trick: "Sie lassen den Wohnungseigentümer oder Mieter die Wasserspülung in der Gästetoilette drücken. Währenddessen schauen sie sich rasch in Wohn- oder Schlafzimmer um, ob sie dort etwas finden", sagt er. Bevor der Diebstahl bemerkt werde, seien sie längst über alle Berge. Daher rät die Polizei: erst einmal misstrauisch sein. Und Carina Backhaus, evd-Unternehmenssprecherin, gibt den Tipp: "Am besten lassen sich die Kunden den Ausweis zeigen. Und wenn sie sich dann immer noch nicht sicher sind, können sie bei uns unter der 02133 971971 anrufen und fragen, ob dieser Mitarbeiter tatsächlich von uns kommt."

Denn angekündigt werden die Ableser nur auf der Homepage des Unternehmens und im Kundenmagazin, nicht aber zusätzlich in jedem Haushalt. Wer also den Zeitraum nicht im Kopf hat, kann durchaus überrascht werden. "Unsere Mitarbeiter tragen gelbe Westen mit einem evd-Wappen und haben natürlich einen Ausweis dabei", so Backhaus. Seit vergangenem Montag sind die Ableser in Dormagen-Mitte, Zons, Horrem und Rheinfeld unterwegs.

Doch nicht nur Diebe klingeln an der Tür, wie die Sprecherin weiß. "Nicht selten sind es auch Mitarbeiter anderer Energiekonzerne, die unseren Kunden einen neuen Vertrag anbieten wollen", berichtet sie. Die, so fährt Backhaus fort, würden unter anderem dann schon einmal behaupten, dass die evd bald von einem anderen Unternehmen übernommen werde und daher jetzt der richtige Moment für einen Anbieterwechsel sei.

Selbstablesekarten werden übrigens erst dann in den Briefkasten geworfen, wenn die Ableser zwei Mal vergeblich geklingelt haben. Die evd weist darauf hin, dass — liegen keine Angaben vor — der Verbrauch auf Basis der Vorjahre geschätzt wird. Die Schätzung weiche aber meist vom tatsächlichen Verbrauch ab, sagt Backhaus.

(NGZ)
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