Dormagen Genüsslich speisen für die Integration

Dormagen · Zum Abschluss der diesjährigen Interkulturellen Woche organisierten Integrationsrat und Stadt ein "Tischlein-Deck-Dich"-Buffet mit internationalen Gerichten. Und wieder zeigte sich: Gemeinsam essen verbindet.

 Ilona Wenzel, stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates, präsentiert mit Wojciech Zdrojewski,einige Leckereien vom internationalen Buffet. Foto: Anja Tinter

Ilona Wenzel, stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates, präsentiert mit Wojciech Zdrojewski,einige Leckereien vom internationalen Buffet. Foto: Anja Tinter

Foto: Tinter Anja

"Die Sprache ist das wichtigste Mittel der Integration, doch mindestens genauso wichtig ist es, die eigene Kultur beizubehalten und sie mit anderen zu teilen", urteilt Ilona Wenzel, die stellvertretende Vorsitzende des Dormagener Integrationsrates. Mit diesen Worten eröffnete sie am Samstagabend das traditionelle Tischlein-Deck-Dich-Buffet, das den Abschluss der diesjährigen "Interkulturellen Woche" des Integrationsrates und des städtischen Integrationsbüros bildete.

In der vergangenen Woche wurde zusammen gebetet, zusammen gegessen und vor allem miteinander gesprochen. Rund 30 Dormagener verschiedener Kulturen und Religionen haben sich untereinander ausgetauscht und gezeigt, wie Integration funktionieren kann.

Um diese Woche gebührend abzuschließen, fanden sich am Samstag noch einmal Menschen unterschiedlicher Herkunft im Gemeindezentrum der Baptistenkirche an der Bürgerschützenallee ein, um gemeinsam zu essen und einander noch besser kennenzulernen. Der Grundgedanke der Tischlein-Deck-Dich-Aktion ist folgender: Jeder Gast bringt ein selbstgekochtes Gericht aus seiner Heimat mit, ein Gericht, was ihn an sein Zuhause erinnert, und welches er mit anderen teilen möchte. Dieses gemeinsame Speisen fand in einem familiären und harmonischen Ambiente statt.

Am Buffet steht Anna Leis, die Vorsitzende des IKAR Dormagen. Der in Horrem beheimatete Verein kümmert sich um "Interkulturelle Aktivitäten und Richtungen". Dafür steht die Abkürzung IKAR. Neben Leis stehen die Gerichte, die sie selbst mitgebracht hat: russische Borscht, Krabbensalat und Pfannkuchen. "Am meisten erinnern mich meine Pfannkuchen an meine russische Heimat, die gab es bei uns zu Hause immer", erzählt sie. Leis hält das Zusammentreffen der Kulturen für äußerst wichtig: "Es ist super, so viele verschieden Nationalitäten an einem Tisch zu haben. Das freut mich."

Volker Lewerenz sieht es ähnlich. Der Fachbereichsleiter Integration bei der Stadt steuerte Chili con Carne zum Buffet bei. Auch ihm ist es wichtig, andere Kulturen besser zu verstehen. "Diese Veranstaltung hier ist eine ganz tolle Möglichkeit zum interkulturellen Austausch", meinte er. Der 2. stellvertretende Bürgermeister Michael Dries zeigte sich ebenfalls begeistert: "Was gibt es Besseres als gute Gespräche am Esstisch?"

Neben den kulinarischen Genüssen spielte auch die Musik an diesem Abend eine große Rolle. Anna Strobel im Trio mit Matthias und Johannes Neuroht leiteten die Veranstaltung mit klassischer Musik auf Klarinette und Fagott ein. Und damit waren die musikalischen Darbietungen noch längst nicht beendet: Galina Filenkora und ihr Sohn Juri begeisterten mit russischem Gesang, Vladimir Kardel sorgte mit dem Saxofon für Stimmung, und Svetlana Pysev machte mit Popmusik Lust aufs Tanzen. Alle drei gehören ebenfalls dem Verein IKAR an.

Ilona Wenzel vom Integrationsrat zog eine positive Bilanz und war auch mit der Resonanz auf die "Tischlein-Deck-Dich"-Aktion zufrieden. Ein weiterer Grund zur Freude für die Dormagenerin: Ihr ungarischer Putenreis, genannt "Rizses hus", kam trotz einiger Schärfe bei allen Kosten an. Am Rande des Abends wurden einige Rezepte verteilt, und so landen die fremden Gerichte demnächst sicher auch auf den Esstischen zu Hause.

(kiba)
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