Dormagen Krankenhaus wird acht Jahre umgebaut

Dormagen · Im Kreiskrankenhaus Dormagen werden in vier Abschnitten mehrere Stationen an- und umgebaut. Gestartet wird mit dem angebauten OP-Bereich und der neuen Intensivstation - mit 18,7 Millionen Euro die wohl teuerste Investition.

 Krankenhausdirektor Ralf H. Nennhaus (r.) und Kaufmännischer Direktor Klaus Mais haben einen Plan: Auf der Wiese hinter dem Kreiskrankenhaus in Hackenbroich wird ein OP-Neubau mit Anschluss an die neue Intensivstation errichtet.

Krankenhausdirektor Ralf H. Nennhaus (r.) und Kaufmännischer Direktor Klaus Mais haben einen Plan: Auf der Wiese hinter dem Kreiskrankenhaus in Hackenbroich wird ein OP-Neubau mit Anschluss an die neue Intensivstation errichtet.

Foto: Ati

In den kommenden sechs bis acht Jahren soll am Kreiskrankenhaus Dormagen ein "modernes Bau- und Betriebskonzept umgesetzt werden, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein", erklärt Kreiskrankenhausdirektor Ralf H. Nennhaus. Da ist die nun vom Kreiskrankenhausausschuss gebilligte Investition von 18,7 Millionen Euro in Zentral-OP und Intensivstation "nur der erste Schritt" und wohl auch der teuerste. Weitere drei Module sollen folgen, darunter als nächstes die Neuordnung der Notaufnahme mit moderner Endoskopie und eine interdisziplinäre Zentralambulanz als Leitstelle.

Diese Weiterentwicklung sei notwendig, weist Nennhaus auf das Alter der ab 1975 errichteten Klinik hin, die 1980 in Betrieb genommen wurde. Seither haben sich die Anforderungen stark geändert, wie der Kaufmännische Direktor Klaus Mais sagt: "Die durchschnittliche Verweildauer eines Patienten ist von drei Wochen auf sechs bis sieben Tage gesunken. Da bedarf es eines anderen Behandlungsprozesses als noch vor 35 Jahren." Die Investition in "zeitgemäße und zukunftsfähige Betriebsabläufe" lohne sich, so Mais. Auch das Neusser Lukaskrankenhaus hat 20 Jahre lang für rund 120 Millionen Euro auf seinem Gelände an- und umgebaut.

Da die Substanz des Kreiskrankenhauses in Hackenbroich an sich erhaltenswert ist, soll nun zunächst der Neubau einer Zentral-Operations-Abteilung mit sechs OP-Sälen auf der Wiese hinter dem "Bettenhaus" erfolgen. Im Bettenhaus selbst wird eine Etage freigeräumt (die Patienten ziehen zwei Stockwerke höher), wo neben dem OP-Bereich eine 20 Betten große Intensiv- und Überwachungsstation an- und umgebaut wird. "Die Erhöhung der Bettenzahl ist medizinisch notwendig, insgesamt entsteht dort eine moderne und flexible Einheit", sagt Nennhaus. Die Entscheidung für den Neu- und Anbau fiel aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen. "Zunächst ist sicher der OP-Bereich nicht gut für einen Umbau im Nebenraum geeignet", sagt Nennhaus. Patientenrückgänge wären zu erwarten gewesen. "Mit dem Neubau können wir außerdem den Energieverbrauch drastisch senken, so dass alles in allem eine Sanierung teurer gewesen wäre", meint der Kreiskrankenhausdirektor.

Der Leitfaden für die Entwicklung sieht unabhängige Bauabschnitte vor, wie der Kaufmännische Direktor Klaus Mais erläutert: "So sind die notwendigen baulichen Maßnahmen systematisch definiert, die Gebäudequalitäten festgelegt und die Baubudgets auf Zweckmäßigkeit, Dauerhaftigkeit und Sparsamkeit ausgerichtet."

Vor der Festsetzung der Gesamtplanung über die nächsten acht Jahre hatte das Kreiskrankenhaus Dormagen eine Mitarbeiterbefragung in acht Workshops geschaltet, bei der Verbesserungsvorschläge zum Ablauf und zu baulichen Voraussetzungen zusammengetragen wurden, die mitberücksichtigt werden. Mais rechnet mit rund einem Jahr Vorlaufzeit, so dass nach der Baugenehmigung in anderthalb bis zwei Jahren mit dem Bau begonnen werden kann. Im März 2017 könnten die ersten Patienten die neuen Räume nutzen, so die Einschätzung.

(NGZ)
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