Dormagen Land fördert Fitness-Angebot für Kinder

Dormagen · Dormagen ist eine von 33 Kommunen im Land, die am Projekt "KommSport" teilnehmen kann. Die Verbesserung der oft mangelhaften Motorik ist ein Ziel. Die Fähigkeiten der Erstklässler sollen in speziellen Tests festgestellt werden.

 2008 installierte die Stadt mit "Pro Fit" einen Fitness-Check für Erstklässler. Damit können die motorischen Fähigkeiten der Kinder, wie hier beim Sprung über ein Kastenteil, überprüft werden.

2008 installierte die Stadt mit "Pro Fit" einen Fitness-Check für Erstklässler. Damit können die motorischen Fähigkeiten der Kinder, wie hier beim Sprung über ein Kastenteil, überprüft werden.

Foto: Andrea Bachmann

Benötigt eine Sportstadt wie Dormagen noch zusätzliche Unterstützung aus dem Sportministerium in Düsseldorf? "Natürlich", sagt Bernd Lewerenz, Leiter des städtischen Sportservice. "Es gibt genügend Kinder und Jugendliche mit motorischen Defiziten, denen wir mit einem breiten, spezifischen Sportangebot helfen wollen." Deshalb hat sich Dormagen für die Teilnahme am "KommSport"-Projekt des Ministeriums beworben und als eine von 33 Kommunen den Zuschlag erhalten. Das Sportministerium wird jetzt die Auswertung von motorischen Tests, die Schulung von Testern finanzieren und weitere Unterstützung durch Workshops und Ausbildungen leisten.

"Die Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass das durchschnittliche Geschick der Kinder im Vergleich zu Vorjahren nachgelassen hat", sagt Lewerenz. Er hat einen weiteren Vergleich parat, der die Notwendigkeit von Hilfsangeboten zeigen soll: Untersuchungen zufolge bewegten sich Kinder in den 1960er-Jahren durchschnittlich 24 Stunden in der Woche. Heute sind es nur noch acht Stunden. In Anlehnung an das Düsseldorfer Modell entwickelte die Stadt 2007 den motorischen Test "PROFIT", der ab 2008 an den Grundschulen flächendeckend eingesetzt wurde. Dabei wurde versucht, Kinder mit Defiziten möglichst in Sportvereine zu vermitteln. Bei einer unterdurchschnittlichen Leistung gab es unter Beteiligung von Übungsleitern des TSV Bayer, der SG Zons und des FC Straberg gewissermaßen "Bewegungs-Nachhilfe" in der Schule. Laut Lewerenz sind das zum Teil bis zu 40, 50 Prozent. "Fünf bis zehn Prozent der Kinder sind bewegungsbegabt und talentiert." Der TSV beispielsweise macht in Delhoven, Rheinfeld und in der Stadtmitte im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule Bewegungsangebote in den Unterrichtspausen.

Mit "KommSport" gibt es jetzt durch das NRW-Sportministerium einen neuen Aufschlag. Bei einer Kickoff-Veranstaltung in Düsseldorf informierte Sportministerin Ute Schäfer gemeinsam mit dem Präsidenten des Landessportbundes, Walter Schneeloch, über das Projekt. "Ziel ist es", so Schäfer, "Kindern und Jugendlichen mit Unterstützung der Kommune und dem organisierten Sport vor Ort ein passgenaues Sportangebot zu ermöglichen sowie den Kinder- und Jugendsport zu stärken."

"KommSport" ist so angelegt, dass nicht allen Kommunen ein starres Konzept vorgegeben wird. Entscheidend sei, so Schäfer, die Situation vor Ort. Das Projekt greift daher auf die in vielen Städten bereits vorhandenen Aktivitäten zur Bewegungs- und Sportförderung von Kindern und Jugendlichen zurück. Zunächst wird der Bewegungs- und Fitness-Status von Grundschulkindern ermittelt. Dormagen kann kostenlos an themenorientierten Workshops teilnehmen; dazu gibt es Handlungsleitfäden, fachliche Beratungen zur Umsetzung von erfolgreichen Landesinitiativen sowie Teilnahme an ebenfalls kostenfreien Fortbildungen für Übungsleiter und Grundschullehrkräfte.

(NGZ)
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