Wort Zum Sonntag Neid ist Ausdruck mangelnder Identität

Dormagen · Das Judentum hat für viele Empfindungen Weisheiten, die es in kleine Erzählungen packt - so auch zum Thema Neid: "Zwei Ladenbesitzer einer Kleinstadt beäugen sich ständig neidisch und keiner gönnt dem anderen etwas. Eines Tages besucht sie ein Engel und sagt: 'Ich will euch alles geben, worum ihr mich bittet. Die einzige Bedingung: Euer Rivale wird das Doppelte von dem bekommen, um was Ihr gebeten habt.' Zwei Stunden lang starren sich die beiden Männer in die Augen, ohne ein Wort zu sagen. Schließlich bricht einer das Schweigen. Er hat eine zufriedenstellende Lösung für seinen inneren Konflikt gefunden. Er sagt: 'Bitte lass mich auf einem Auge blind werden'". Je näher sich Menschen sind, umso wahrscheinlicher wird es zu Neid kommen. Dabei geht es beim Neid eigentlich gar nicht um den anderen, sondern um uns selbst. Wenn wir uns auf den anderen fokussieren, beschäftigen wir uns eben nicht mit den wesentlichen Fragen unserer Persönlichkeit. Darum ist Neid Ausdruck mangelnder Identität. Gott aber will uns unsere Einzigartigkeit zeigen. Wer das zulässt, kann zufrieden mit dem leben, was er ist und hat.

 Pastor Roger McCloy gibt ein Beispiel aus dem Judentum.

Pastor Roger McCloy gibt ein Beispiel aus dem Judentum.

Foto: JAZ

Pastor Roger McCloy, Baptisten-Kirche Dormagen

(NGZ)
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