Dormagen Neues Konzept für besseren Brandschutz

Dormagen · Die Feuerwehr Dormagen hat zwei "Schnelle Einsatz-Fahrzeuge" in Nievenheim und Straberg installiert, mit denen ein löschzugübergreifender Rettungstrupp zu Bränden fährt. "Das hat sich bewährt", sagt Feuerwehr-Chefin Sabine Voss.

 Feuerwehrleute müssen - wie hier im Oktober 2013 an der Walhovener Straße - schnell zum Einsatzort kommen. Dass Arbeitgeber die Ehrenamtler freistellen, dafür hat die Feuerwehr in einem Brief geworben.

Feuerwehrleute müssen - wie hier im Oktober 2013 an der Walhovener Straße - schnell zum Einsatzort kommen. Dass Arbeitgeber die Ehrenamtler freistellen, dafür hat die Feuerwehr in einem Brief geworben.

Foto: L. Hammer

Mit einer Reihe von Maßnahmen möchte die Feuerwehr Dormagen ihre Leistungsfähigkeit steigern. Dabei geht es in erster Linie um neue ehrenamtliche Feuerwehrkräfte, aber generell auch um die bessere "Tagesverfügbarkeit" der Ehrenamtler. Im Brandschutzbedarfsplan, der 2012 aufgestellt und vom Rat beschlossen wurde, geht es auch darum, gerade während des Tages genügend Feuerwehrleute für Einsätze alarmieren zu können. Eine Auswertung der Zahlen - und die Konsequenz daraus - wird noch vorgenommen.

Erfolgreich ist in den vergangenen Monaten die Einführung von zwei "Schnellen Einsatz-Fahrzeugen" (SEF) verlaufen, wie Feuerwehr-Chefin Sabine Voss ausführt: "Damit stellen wir sicher, dass bei jedem Einsatz ein Rettungstrupp mit bestimmter Atemschutz-Qualität löschzugübergreifend vor Ort ist." Ein Fahrzeug startet von Nievenheim aus mit einem schlagkräftigen Trupp in die nördlichen Stadtteile, das andere Fahrzeug mit ebenso schlagkräftigem Trupp von Straberg aus in den Süden Dormagens. "Das hat sich bewährt", sagt Sabine Voss: "Sie kommen verlässlich an allen Einsatzorten an."

Es wurden auch zwei Fahrzeuge verschoben: eins vom Löschzug Mitte in Rheinfeld zur Hauptwache an die Kieler Straße, von wo aus auch ehrenamtliche Kräfte starten. Und eins von Nievenheim, wo es jetzt sechs Fahrzeuge gibt, nach Straberg, wo nun zwei Fahrzeuge stehen. "Ebenso haben wir die Ehrenamtler bis auf wenige Ausnahmen dem ihrem Wohnort am nächsten liegenden Löschzug zugeordnet", erklärt Voss die "Standortbereinigung". "Auch das trägt dazu bei, schneller am Einsatzort zu sein." Für die Ehrenamtler bietet die Feuerwehr zur weiteren Qualifizierung ein kostenfreies Fitness-Programm der Volkshochschule und im Fitness-Studio an. "Gerade für Atemschutztauglichkeit ist Fitness wichtig, das gehen wir verstärkt an."

Dass immer weniger Menschen da sind, die sich ehrenamtlich in der Feuerwehr engagieren, will die Dormagener Feuerwehr mit Werbemaßnahmen abfedern. So hält Sabine Voss die umstrittene Kampagne mit mehrdeutigen Botschaften "für einen großen Erfolg". Von den 9000 angeschriebenen jungen Dormagenern zwischen 17 und 30 Jahren und den Lesern der Anzeigen haben sich 20 neue Mitglieder dauerhaft für einen Einsatz in der Feuerwehr entschieden, neun zunächst Interessierte sind nicht mehr mit dabei. Dazu kommen neun neue Ehrenamtliche, die auf Tagen der offenen Tür einen Zugang zu den Löschzügen bekommen haben. "Wir haben die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt", sagt Sabine Voss.

Mit einem Brief hatte sich Dormagens Feuerwehr-Chefin an 300 mittelständische und größere Unternehmer gewandt und um Akzeptanz und bereitwillige Freistellung der Arbeitnehmer geworben - mit der Stadt, unterstützt von IHK Mittlerer Niederrhein und Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Dabei hatte die Feuerwehr auch gehofft, auf diesem Wege zusätzliche neue Ehrenamtler zu gewinnen, indem die Unternehmer selbst Werbung für die Feuerwehr machen sollten. "Doch das hat keine Reaktion erbracht", sagt Voss, die trotzdem hofft, die Unternehmer für die Freistellung der Feuerwehrkräfte sensibilisiert zu haben. Die Anzahl der Ehrenamtler-Einsätze ist auf höchstens 20 pro Jahr beschränkt.

(NGZ)
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