Dormagen Schulen überwinden den Lehrermangel

Dormagen · An den weiterführenden Schulen laufen die Planungen für das neue Schuljahr. Schulleiter: Lehrermangel ist nicht zu befürchten.

Theodor Lindner blickt optimistisch auf das neue Schuljahr, zumindest was die Anzahl der Pädagogen angeht. 70 Lehrkräfte unterrichten zurzeit am Bettina-von-Arnim-Gymnasium, vier neue Kollegen werden im August dazukommen. "Zwar werden wir auch dann immer noch etwas Unterhang haben, doch die Abdeckung liegt wahrscheinlich im oberen 90-prozentigen Bereich", vermutet der Schulleiter. Mit der "Neu-Zuteilung" seitens der Bezirksregierung ist er zufrieden, was den Pädagogen jedoch sehr wurmt, ist der Umgang mit dem Thema "Vertretung".

"Die Gymnasien werden immer weiblicher, heißt, immer mehr Frauen unterrichten dort. Offensichtlich, weil sie glauben, dass dieser Beruf am besten mit einer Familiengründung zu vereinbaren ist. Gehen sie dann in Elternzeit, dauert es in der Regel, bis deren Vertretung geregelt ist", äußert Lindner einen Vorwurf Richtung Bezirksregierung. "Kontinuität kann so nicht gewahrt werden."

Eine genaue Auflistung der Lehrerwechsel gibt die für die weiterführenden Schulen zuständige Bezirksregierung Düsseldorf aktuell nicht heraus. Die, so eine Mitteilung der Pressestelle, gebe es erst im August. "Problemfächer", also solche, für die es nur wenige Lehrer gibt, gebe an seiner Schule keine mehr, sagt Lindner. "Natürlich ist die Auswahl im Fach Informatik nicht ganz so groß", sagt er, was wohl daran liege, dass Informatiker in der freien Wirtschaft lukrativere Jobs wählen könnten.

Keine neuen Lehrer werden "aller Voraussicht nach", so formulieren es die beiden Schulleiter mit Vorsicht, an die beiden in Dormagen auslaufenden Schulen kommen. "Wir sind auch ab August personell gut aufgestellt. Alle Fächer, die auf dem Stundentableau stehen, werden unterrichtet", sagt Klaus Krützen, Schulleiter der Hermann-Gmeiner-Hauptschule, die ab August nur noch die beiden Jahrgänge 9 und 10 hat. Zehn Lehrer werden noch Vollzeit die 150 letzten Dormagener Hauptschüler unterrichten, neun weitere sind dann bereits zwar an die Sekundarschule versetzt, werden aber stundenweise noch an die Hauptschule "zurückabgeordnet", wie der Fachterminus lautet. Auch an der Realschule am Sportpark werden alle Fächer abgedeckt, wie Schulleiter Jan-Peter Krause mitteilt. Die Schule hat ab August noch 360 Schüler (Jahrgänge 7 bis 10). "Von 31 Kollegen unterrichten vier auch an der Sekundarschule", sagt Krause.

Er geht davon aus, dass im neuen Schuljahr nur noch 25 Pädagogen zu seinem Kollegium gehören. Mehr Lehrer werden es definitiv an der erst im vergangenen Jahr gegründeten Sekundarschule. "Wir haben zurzeit mit 84 Schülern 9,8 Lehrkräfte, eine halbe Sonderpädagogenstelle sowie eine Sozialpädagogin, die acht Stunden pro Woche da ist", drückt Schulleiterin Bettina Mazurek es eher mathematisch aus. Wenn im August mit 98 neuen Schülern der zweite Jahrgang startet, dann seien der Schule von der Bezirksregierung 13,9 Lehrerstellen genehmigt (die Sonderpädagogen- wird Vollzeitstelle, die der Sozialpädagogin auf zwölf Wochenstunden aufgestockt).

Noch in dieser Woche laufen die Bewerbungsgespräche für drei neue Lehrerstellen, auf die sich 41 Kandidaten beworben haben. Alle unterrichten in jedem Fall Englisch, Deutsch und Mathematik. 27 von ihnen wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

(NGZ)
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