Lokalsport Bayer Dormagen macht den Aufstieg perfekt

Dormagen · Der TSV lässt Kapellener Reserve beim 7:0-Heimsieg keine Chance und feiert damit die direkte Rückkehr in die Fußball-Landesliga.

Einen Dormagener Ausrutscher am letzten Spieltag hatten wahrscheinlich nicht mal die Verfolger vom TSV Meerbusch II noch erwartet. Und in der Tat ließ der TSV Bayer am letzten Bezirksliga-Spieltag nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, wer der verdiente Aufsteiger in die Landesliga ist. Während Meerbusch nur 1:1 gegen Blau-Weiß Meer spielte, feiert Dormagen durch einen mehr als deutlichen 7:0-Erfolg gegen den SC Kapellen II die direkte Rückkehr in die sechsthöchste deutsche Fußballklasse.

"Was die Jungs in dieser Saison geleistet haben, ist unglaublich", sagte der völlig durchnässte Trainer Carlos Perez, für den es bereits der dritte Aufstieg seiner Trainerkarriere war. Das völlig seriöse Auftreten seiner jungen Elf überraschte ihn hingegen überhaupt nicht: "Die Jungs waren in den letzten Wochen so fokussiert und souverän, dass ich keine Zweifel daran hatte, dass sie heute noch was anbrennen lassen."

In der Tat dauerte es keine vier Minuten, ehe Offensivmann Volker Helm, auch ohne Kapitänsbinde auf dem Feld die gesamte Spielzeit über der Kopf der Mannschaft, mit seinem Tor zum 1:0 alles klar machte. Endgültig besiegelt war der Aufstieg eigentlich schon nach 18 Minuten, als Marius Frassek, Helms kongenialer Sturmpartner, den Fuß zum 2:0 nur noch hinhalten musste. Bayer steckte allerdings nie auf, der pfeilschnelle Bek Osaj, Henry Thimm, zweimal Helm und Kapitän Bodo Fieren erhöhten zum Endstand, wobei Helm sogar noch einen Elfmeter verschoss.

Am Ende steht für Dormagen eine Bilderbuchsaison. 18 Gegentreffer musste Torwart Arthur Rothkegel in 32 Saisonspielen schlucken, in der Rückrunde waren es sogar nur vier. Mit der abgeklärten Weise, in der die unerfahrene TSV-Truppe, die im Schnitt gestern genau 23 Jahre alt war, durch die Liga marschierte, habe Perez niemals gerechnet: "Ich habe eigentlich immer geglaubt, dass irgendwann ein Bruch kommen muss, so jung wie das Team noch ist. Aber die haben das echt eiskalt durchgezogen." Zu erklären sei das allerdings mit einer unheimlichen Geschlossenheit: "Das habe ich bisher selten erlebt, es gab da niemanden, der außen vor war. Beim Training waren immer alle an Bord, das hat sich am Ende ausgezahlt."

Während es der TSV im Vereinsheim am Höhenberg gestern noch ordentlich krachen ließ, äußerte der Aufstiegscoach optimistische Zukunftsgedanken: "Letztes Jahr sind wir im Endeffekt sang- und klanglos aus der Landesliga abgestiegen, das war nahezu die selbe Elf, die jetzt wieder den Aufstieg geschafft hat. Wir sind jetzt deutlich erfahrener, das wird man in der kommenden Saison merken."

Für die SCK-Reserve, die wohlgemerkt noch einmal alles versuchte und auch mehrere Hochkaräter vergab, endet hingegen eine enttäuschende Spielzeit, nachdem die Kapellener die Vorsaison noch als Vizemeister abgeschlossen hatten. Im Team von Trainer Torsten Müllers wird es nun voraussichtlich einen kleinen Umbruch mit zahlreichen Neuzugängen aus der A-Jugend geben. Dagegen werden Leistungsträger wie Mirco Donaera oder Arne de Nardo den Verein verlassen.

(NGZ)
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