TSV Bayer Dormagen "Wir mussten die Akkus wiederaufladen"

Neuss · Für die Handballer des TSV Bayer Dormagen beginnt mit dem heutigen Pokalfinale gegen Leichlinger TV der Saisonendspurt, der spätestens am 11. Mai den Zweitliga-Aufstieg bescheren soll. "Darauf liegt unsere Priorität", sagt Trainer Jörg Bohrmann.

 Schwört seine Spieler auf den Saisonendspurt in der Dritten Handball-Liga West ein: Für Jörg Bohrmann, Trainer des Tabellenführers TSV Bayer Dormagen, hat der Gewinn der Meisterschaft absolute Priorität.

Schwört seine Spieler auf den Saisonendspurt in der Dritten Handball-Liga West ein: Für Jörg Bohrmann, Trainer des Tabellenführers TSV Bayer Dormagen, hat der Gewinn der Meisterschaft absolute Priorität.

Foto: H. Zaunbrecher

Mit dem Endspiel um den Kölner Kreispokal gegen Liga-Konkurrent Leichlinger TV beginnt heute (Anpfiff um 20 Uhr im TSV-Bayer-Sportcenter) der Saisonendspurt für Handball-Drittligist TSV Bayer Dormagen. Obwohl es dabei nicht nur um den Titel, sondern auch um die Qualifikation für die erste DHB-Pokalrunde geht, stellt TSV-Trainer Jörg Bohrmann mit Blick auf die heutige Partie eindeutig klar: "Unsere Prioritäten liegen woanders." Und meint damit die zu Meisterschaft und Zweitliga-Aufstieg noch fehlenden drei Punkte, von denen die ersten beiden möglichst schon am Samstag (19 Uhr, TSV-Bayer-Sportcenter) gegen die SG Schalksmühle-Halver eingefahren werden sollen.

Herr Bohrmann, wie ist die Lage beim Drittliga-Tabellenführer zweieinhalb Wochen vor Saisonende?

Jörg bohrmann Wir haben die Osterpause genutzt, um uns zu erholen - sowohl die Mannschaft, die es bitter nötig hatte, als auch ich.

Warum?

Bohrmann Weil die Akkus leer waren, wirklich vollkommen leer. Der März hat unheimlich viel Kraft gekostet, deshalb mussten wir die Akkus wieder aufladen. Ich hoffe, dass ist uns gelungen - die Jungs haben beim ersten Training am Ostermontag nach einer Woche Pause jedenfalls einen fitten Eindruck gemacht.

Wie passt Ihnen da das heutige Pokalspiel in den Kram?

Bohrmann Das kann man so oder so sehen. Einerseits ist es gut, um wieder in den Spielrhythmus zu kommen, andererseits müssen wir aufpassen, dass die aufgeladenen Akkus nicht schnell wieder leer werden. Wir werden deshalb gegen Leichlingen ein paar Dinge ausprobieren und schauen, dass alle aus dem Kader Spielanteile bekommen.

Gewinnen wollen Sie aber trotzdem, schließlich geht es um den Einzug in die erste DHB-Pokalrunde.

Bohrmann Wenn wir die Möglichkeit haben, wollen wir schon gewinnen. Aber unsere Prioritäten liegen ganz klar woanders. Der Pokal ist zwar eine attraktive Sache, er steht aber nicht im Vordergrund. Wir haben die ganze Saison über so hart gearbeitet, da wollen wir uns jetzt in der Schlussphase auch belohnen und auf Platz eins bleiben.

Drei Punkte aus drei Spielen brauchen sie noch zu diesem Ziel, denn der TuS Ferndorf wird in seinen drei Heimspielen sicher keinen Zähler mehr abgeben.

Bohrmann Ganz genau. Und das wird schwer genug. Am Samstag kommt mit der SG Schalksmühle-Halver ein sehr ernstzunehmender Gegner. Die kämpfen um jeden Punkt, um den Abstieg zu vermeiden, und haben in den letzten Wochen sehr positive Ergebnisse abgeliefert. Da müssen wir hellwach sein, wir haben ja bei dem Kraftakt gegen Gladbeck gesehen, wie schwer es ist, einen der vermeintlichen Abstiegskandidaten zu besiegen.

Während die Spieler sich erholen konnten, haben Sie und der Verein die Personalplanungen weiter vorangetrieben und neben der Verpflichtung von Maximilian-Leon Bettin die Verträge von Sebastian Damm, Robin Doetsch, Jonathan Eisenkrätzer, Jo Gerrit Genz, Frederic Rudlof, Pascal Blos und Patrick Hüter verlängert. Sind damit die Personalplanungen abgeschlossen?

Bohrmann Erst einmal freue ich mich, dass wir überhaupt schon so weit sind. Und vor allem freue ich mich, dass wir den Kader bis auf die erwartbaren Wechsel von Simon Ernst und Moritz Preuss in die Bundesliga zusammen gehalten haben. Ob zu der Verpflichtung von Maximilian Bettin noch weitere hinzu kommen, müssen wir abwarten.

Wovon hängt das ab - in welcher Liga Sie im nächsten Jahr spielen?

Bohrmann Das hängt von mehreren Faktoren ab. Das wichtigste ist, dass neue Spieler erstens in unser Gesamtkonzept und zweitens in die Mannschaft passen, so wie es bei Maximilian Bettin der Fall ist. Und wir müssen dabei natürlich auch aufs Finanzielle schauen und abwägen, was in dieser Hinsicht noch möglich ist. Wir sind da aber überhaupt nicht in Zeitdruck, denn wir haben ja jetzt schon jede Position im Kader doppelt besetzt.

Sind denn nach Saisonende noch interessante Spieler auf dem Markt?

Bohrmann Ganz bestimmt. Gerade wenn die Fragen nach Auf- und Absteigern geklärt sind, kommt doch noch mal Bewegung in den Spielermarkt. Wir haben auch im vergangenen Jahr lange mit unseren Neuverpflichtungen gewartet und damit sicher nicht falsch gelegen. Außerdem konzentrieren wir uns jetzt erst einmal auf die letzten vier Pflichtspiele.

(NGZ)
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