Dormagen Vermehrt Gartenabfälle illegal in Natur entsorgt

Dormagen · Landschaftswart Rolf Wörhoff und seine Kollegen finden immer häufiger wilde grüne Müllkippen - eine Gefahr für die Natur.

 Rolf Wörhoff und Hund Wim an einer wilden Müllkippe mit Grünschnitt. Was viele nicht wissen: Auch Pflanzenabfälle können Schaden anrichten.

Rolf Wörhoff und Hund Wim an einer wilden Müllkippe mit Grünschnitt. Was viele nicht wissen: Auch Pflanzenabfälle können Schaden anrichten.

Foto: LINDA HAMMER

An Pfingsten richtete Sturm "Ela" in den Dormagener Gärten und Wäldern große Schäden an. Bäume kippten um oder mussten gefällt werden. So standen viele Bürger - aber auch die Stadt selbst - vor der Frage: Wohin mit dem zu entsorgenden Grün? Nach den Worten von Landschaftswart Rolf Wörhoff entschieden sich viele Bürger, "ihre privaten Sturmschäden auf öffentlichen Flächen abzuladen". Doch auch von den wilden grünen Müllkippen kann eine Gefahr für die Umwelt ausgehen.

Fastfood-Verpackungen im Gebüsch gehören an vielen Stellen längst zum Alltag, auf alte Fahrräder oder beispielsweise illegal abgeladene Matratzen stoßen Wörhoff und seine 17 ehrenamtlichen Landschaftswart-Kollegen jedoch seltener. Seit dem Herbst würden allerdings die wilden grünen Müllkippen häufiger. "Zusammengebundene Äste, Baumstümpfe, aber auch Erdhaufen werden einfach in der Natur abgeladen. Oft da, wo beispielsweise Förster Grünabfälle zur Abholung bereitgelegt haben", sagt Wörhoff. Zusammen mit seinen Kollegen möchte er ein Bewusstsein in der Bevölkerung dafür schaffen, dass kommunale und öffentliche Flächen nicht wie selbstverständlich für den privaten Grün-Müll genutzt werden dürfen. "Auch das Abladen von grünem Müll ist eine Ordnungswidrigkeit", erläutert er.

Dass auch von grünem Müll eine Gefahr für die Umwelt und Landschaft aufgehen kann, wissen sicher nur die Wenigsten, vermutet Wörhoff: "Leider wird der Müll auch in Landschafts- oder Wasserschutzgebieten abgeladen. Hier ist er besonders gefährlich und belastend", sagt Wörhoff. So könnten beispielsweise giftige Stoffe von abgeladenen Eibensträuchern ins Grundwasser gelangen oder belastete Erden der Landschaft schaden.

Diesen Schaden abzuwenden, ist unter anderem Aufgabe der Landschaftswarte im Rhein-Kreis. Wörhoff ist für ein Gebiet von insgesamt 30 Quadratkilometern zuständig. "Dieses kontrolliere ich beinahe täglich", erklärt er. Wo Wörhoff wilde Müllkippen entdeckt - ob grün oder nicht - ist schnelles Handeln gefragt. "Wo Müll liegt, kommt meistens bald weiterer hinzu", sagt er. So arbeitet der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Dormagen mit den zuständigen Ordnungs- und Umweltämtern der Kommunen zusammen. Ertappte Umweltsünder würden zunächst ermahnt und zur Beseitigung ihres grünen Mülls aufgerufen, müssten jedoch auch mit Anzeigen und je nach Art und Umfang des Vergehens mit hohen Bußgeldern rechnen.

Auch bei der Stadt ist man nicht glücklich über die wilden Müllkippen, die immer wieder gefunden werden. Davon zeugen auch die zahlreichen Hinweise und Beschwerden beim Mängelmelder auf den städtischen Internetseiten. "Das Thema ,Wilder Müll' ist unter den Einträgen bei unserem Mängelmelder oft vertreten. Es gibt auch diverse Stellen, wo immer wieder illegal entsorgt wird", bestätigt Stadtsprecher Harald Schlimgen.

Wo Bürger wilden Müll entdecken, der aus mehr als einzelnen Fastfood-Verpackungen besteht, wird auch das "Sauberhaft-Mobil" der Stadt tätig. Es kann unter 02133 257123 gerufen werden.

(NGZ)
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