Dormagen Weitere Diakone für Pfarre St. Michael

Dormagen · Vor 50 Jahren wurde in Köln der erste Diakon geweiht - in Dormagen machen sich zwei Männer auf den Ausbildungsweg, der 2019 abgeschlossen wird: Dann hat die Pfarre St. Michael fünf Diakone.

 Pfarrer Peter Stelten (3.v.l.) mit den Diakonen Fritz Detmer (vorn l.), Klaus Roginger (3.v.r.), Ronald Brings (r.) und den Kandidaten Bernd Götzelmann (l.) und Thomas Stude (2.v.r.).

Pfarrer Peter Stelten (3.v.l.) mit den Diakonen Fritz Detmer (vorn l.), Klaus Roginger (3.v.r.), Ronald Brings (r.) und den Kandidaten Bernd Götzelmann (l.) und Thomas Stude (2.v.r.).

Foto: Ati

Seit 50 Jahren unterstützen Diakone im Erzbistum Köln Priester bei ihrem Amt, übernehmen Wortgottesdienste, predigen, sind in der Seelsorge aktiv. "St. Michael war immer eine diakonreiche Gemeinde", sagt Pfarrer Peter Stelten mit Blick auf zwei "Diakone in Ausbildung", die Ende 2019 geweiht werden: Thomas Stude und Bernd Götzelmann. Mit den Diakonen Fritz Detmer, Klaus Roginger und Ronald Brings sind es dann fünf Diakone, die ihrer Berufung gefolgt sind und das Diakonenamt, Familie und Beruf vereinbaren.

Das Erzbistum Köln hatte vor mehr als 50 Jahren am schnellsten reagiert: Nachdem beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) beschlossen worden war, das "Ständige Diakonat" wieder einzuführen, wurden am 28. April 1968 die ersten fünf verheirateten Männer zu Diakonen geweiht.

Fritz Detmer (79), der 1981 zum Diakon geweiht wurde, hat seinen 36-jährigen Einsatz nicht bereut: "Ich wusste damals zwar nicht, was alles auf mich zukommen würde, aber es ist eine erfüllende Aufgabe", erklärt der Horremer, der Religionslehrer im Nebenberuf war. Detmer möchte "so lange weitermachen, bis ich umfalle".

Seit mehr als 20 Jahren ist Klaus Roginger Diakon. Er hatte "starke Vorbilder", wie er berichtet: "In Neuss habe ich die ersten geweihten Diakone kennen gelernt, ich war Messdiener, Lektor und KG-Gruppenleiter." Kurz habe er überlegt, Priester zu werden, sich dann für Hochzeit und Familie entschieden.

Vor knapp zwei Jahren wurde Ronald Brings zum Diakon geweiht, der 2002 nach Dormagen gezogen ist. "Pfarrer Stelten sprach mich dann an, wollen Sie nicht Diakon werden - mein tatsächlich lange schon gehegter Wunsch, den ich niemandem anvertraut hatte", so Brings. "Dann musste noch die Familie mitziehen."

Dass es auch heutzutage noch viele Berufene für seelsorgerische Dienste gibt, davon ist Pfarrer Stelten überzeugt: "Das Problem ist nur, in der lauten Welt den Ruf Gottes zu hören und danach zu handeln." Die Gemeinde müsse diejenigen auf diesem Weg begleiten und unterstützen: "Wir müssen Gelegenheiten für Berufene schaffen, diesem Ruf Gottes zu folgen", sagt Pfarrer Stelten, der aber betont: "Niemand wird überredet." Denn während es früher eine offensichtliche Förderung geistlicher Berufe gegeben habe und es auch gesellschaftlich anerkannt gewesen sei, Priester zu werden, müssten sich Kandidaten eines Seelsorge-Berufs nun oft für ihre Wahl rechtfertigen. Das bestätigte auch Thomas Stude, der sich für einen Weg als Seelsorger entschieden hat. Anders als die anderen drei Diakone und der Mit-Diakonand ist Stude nicht verheiratet: "Ich entscheide mich daher bewusst für ein zölibatäres Leben ohne Partnerin", erklärt der 33-jährige Dormagener, dass das durchaus zu Nachfragen führe. "Für mich ist seit Kindertagen klar, einen geistlichen Beruf zu ergreifen", erklärte er. Sein Theologiestudium brach er ab, um nun die dreijährige fundierte Diakonen-Ausbildung zu absolvieren, ebenso wie der promovierte Physiker Bernd Götzelmann, der aus Würzburg gar keine Diakone kannte und sich nun in Dormagen engagiert.

(NGZ)
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