Düsseldorf 5450 Kinder werden in Düsseldorf eingeschult

Düsseldorf · Damit kommen rund 400 i-Dötzchen mehr in die Schule als im vergangenen Jahr. Das Ordnungsamt nimmt die Schulwege ins Visier.

Das Plus von 400 Schülern im Vergleich zum Vorjahr entspricht einem Zuwachs von fast neun Prozent. 5075 Kinder (Vorjahr: 4650) werden ab kommenden Donnerstag die erste Klasse einer städtischen Grundschule besuchen. Hierzu zählen auch die 33 katholischen und fünf evangelischen Grundschulen. Von den i-Dötzchen sind 158 noch nicht schulpflichtig, wohl aber schulfähig. Sie werden auf Antrag ihrer Eltern eingeschult. Rund 380 (Vorjahr: 400) Fünf- und Sechsjährige werden in eine nicht-städtische Grundschule gehen.

"In den nächsten Jahren rechne ich regelmäßig mit einem Zuwachs im dreistelligen Bereich", sagt der städtische Schuldezernent Burkhard Hintzsche. Der Spitzenbeamte hat kalkuliert, dass die Zahl der Kinder an städtischen Grundschulen von rund 18 500 (2011/12) auf etwa 20 300 (2017/18) steigen wird. Mit einem Sofort-Programm hatte die Stadt im Frühjahr auf die Entwicklung reagiert. Mindestens 15 Millionen Euro werden in den Ausbau der Grundschulen fließen. Entweder wird angebaut oder es werden frei gewordene Gebäude zusätzlich zum bisherigen Standort genutzt. Auch Container mit Klassenräumen wird es geben. Kritiker bemängeln, die Vorlage komme zu spät, die Entwicklung sei lange bekannt. "Das Ausbauprogramm ist ein erster Schritt, um dem wachsenden Bedarf Rechnung zu tragen", entgegnet Hintzsche. Die demografische Entwicklung, die neuen Wohnquartiere, beispielsweise an der Reitzensteinkaserne oder im Glasmacherviertel, und die Versorgungssituation an einzelnen Schulstandorten, wie zum Beispiel der St. Apollinaris-Schule, machten es allerdings "zwingend erforderlich, weiteren Schulraum zu schaffen".

Erweitert wird im neuen Schuljahr auch das Angebot im Offenen Ganztag. In den 86 Grund- und acht Förderschulen mit Primarstufe wird es künftig 539 Gruppen (darunter 103 Ganztagsklassen) mit knapp 13 500 Plätzen geben. Das sind 500 mehr als im Vorjahr. Trotzdem reicht das Angebot in einigen Stadtteilen mit vielen jungen Familien (Unterbilk, Bilk) nicht aus. Einige Eltern waren leer ausgegangen, auch weil die OGS-Gruppen nicht von 25 auf 27 Schüler aufgestockt wurden. Für den Offenen Ganztag hat die Stadt aktuell rund 1900 Verträge mit Bildungsanbietern geschlossen, wovon etwa 35 Prozent auf den Stadtsportbund Düsseldorf (SSB) sowie 37 Prozent auf den Bereich Kultur entfallen.

Zum Schulgebinn werden die Mitarbeiter des Ordnungsamtes verstärkt kontrollieren, ob sich Autofahrer an Tempolimits halten. Da viele Kinder auf ihrem Schulweg zum ersten Mal aktiv im Straßenverkehr unterwegs sind, besteht nach Einschätzung der Behörden besonders in den ersten beiden Wochen ein erhöhtes Unfallrisiko. "Wir setzen bis zu fünf Radarwagen ein", sagt Ordnungsdezernent Stephan Keller. Wer zu schnell unterwegs sei, müsse mit Verwarn- und Bußgeldern sowie Fahrverboten rechnen.

Ein besonderes Augenmerk werden die Ordnungshüter auch darauf richten, ob Eltern die Halteverbote rund um die Schulen beachten. Immer wieder setzen Mütter und Väter ihre Kinder in diesen Zonen ab, parken auf Rad- und Gehwegen oder in der zweiten Reihe. "Was zum Schutz des eigenen Nachwuchses gedacht ist, stellt häufig eine Gefahrenquelle für andere Kinder dar", so die Verkehrsexperten.

(RP)
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