Düsseldorf Bande brach in einer Nacht in acht Wohnungen ein

Düsseldorf · In der Silvesternacht gemeinsam um die Häuser zu ziehen, ist nicht ungewöhnlich. Vier junge Männer aus Südosteuropa haben das an Silvester 2014 ebenfalls getan, nur begingen sie ihren Jahreswechsel damals angeblich mit Stemmeisen, Kuhfuß und Schraubenziehern und knackten damit kurz vor dem Mitternachtsfeuerwerk acht verwaiste Wohnungen in Wersten. Erbeutet haben sie allein in dieser Nacht laut Anklage hochwertigen Schmuck und Bargeld für insgesamt 15 000 Euro. Das wird dem Quartett (23 bis 26 Jahre alt) seit gestern beim Landgericht vorgeworfen.

Die vier jungen Männer wirkten ganz verschämt und verlegen, als sie gestern aus der U-Haft auf die Anklagebank beim Landgericht geführt wurden. Doch der Staatsanwalt lastet den vier Männern 22 Wohnungseinbrüche quer durch das gesamte Stadtgebiet an. Angeblich begingen sie ihre Taten stets in wechselnder Besetzung. So sollen sie als Mitglieder einer organisierten Einbrecherbande auch am Weihnachtsabend 2014 eine rückwärtige Terrassentür an der Otto-Hahn-Straße ausgehebelt und in der aufgebrochenen Privatwohnung dann eine hochwertige Digitalkamera, tausend Euro in bar sowie angeblich händeweise Schmuck erbeutet haben.

Festgenommen wurde das Quartett in voller Besetzung nach einem weiteren Terrassentür-Aufbruch an der Torfbruchstraße von Ende Februar, bei dem die Täter ein Laptop, sechs Handtaschen und einen Schal erbeutet haben. Drei von ihnen sollen kurz danach einen Teil der vorgeworfenen Einbrüche bereits zugegeben haben. Nach RP-Informationen soll sich das allerdings nur auf einen der vielen Anklagepunkte beziehen. Ob vor Gericht jetzt ebenfalls mit Teilgeständnissen zu rechnen sein wird, gilt derzeit allerdings als ungewiss.

Die Strafkammer hat bisher sieben Verhandlungstermine bis Mitte September für den Prozess gegen die angebliche Vierer-Bande reserviert. Direkt nach der Verlesung der umfangreichen Anklageschrift, die gestern anstand, war ein Rechtsgespräch hinter verschlossenen Türen mit dem Richtergremium, dem Staatsanwalt und allen sechs Verteidigern angesetzt. Über das Ergebnis dieser Juristenberatung ist bisher noch nicht bekannt geworden. Damit ist frühestens am nächsten Prozesstag zu rechnen, der am 17. August ansteht.

(wuk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort