Düsseldorf Dreidimensionaler Stadtplan teils mit der Hand gezeichnet

Düsseldorf · Wo heute der Kö-Bogen das Gesicht der Stadt prägt, lag vor wenigen Jahren noch der öde Jan-Wellem-Platz. Die rasante Veränderung freut die Düsseldorfer, macht aber den Produzenten besonderer Stadtpläne Kopfzerbrechen. Denn für die Neuerscheinung des traditionellen dreidimensionalen Stadtplans der Firma Bollmann konnten sich die Zeichner nicht an bestehenden Gebäuden orientieren, sondern mussten auf Pläne zurückgreifen, sie naturgetreu einarbeiten. "Das war nötig, weil der dreidimensionale Plan alle fünf bis sechs Jahre auf den aktuellen Stand gebracht werden soll", erklärt Rosemarie Osada, Repräsentantin des Bollmann-Verlags. Das geschieht auch für den Plan für Düsseldorf, der 1957 zum ersten Mal erschienen ist.

 Rosemarie Osada zeigt die Handzeichnungen vom neuen Kö-Bogen, die in den neuen dreidimensionalen Stadtplan eingefügt werden.

Rosemarie Osada zeigt die Handzeichnungen vom neuen Kö-Bogen, die in den neuen dreidimensionalen Stadtplan eingefügt werden.

Foto: Bernd Schaller

Der Trick der Zeichner ist auf einer quadratmetergroßen Skizze zu sehen. In die bestehenden Vorlagen haben die Zeichner die Libeskind-Bauten nach den Planskizzen verblüffend wirklichkeitsnah eingefügt. "Und das Bild von dem Platz mit dem Schalenbrunnen gibt einen Vorgeschmack auf die Zukunft", so Osada. Die neue Ansicht sei bereits berücksichtigt worden, weil die Baustelle wenige Monate nach dem Erscheinen des Stadtplans verschwunden sein werde.

"Grundlage sind Aufnahmen aus Flugzeugen und aus Autos, die werden dann im Maßstab 1:1000 auf Folien gezogen und auf einem Leuchttisch zusammengeführt", erklärt Rosemarie Osada die Technik. Dann beginnt die Detailarbeit, Zeichner stellen in Handarbeit die Vorlagen für den Plan im Maßstab 1:5500 her. Um einen genauen Überblick zu haben, gehen sie zuvor in den Städten Straße für Straße ab und zeichnen Veränderungen der Fassaden bis hin zu den Fensterformen nach, um sie später einarbeiten zu können. Oder ergänzen eben die Ansichten der zukünftigen Bauten.

Durch die Zeichentechnik ist ihrer Meinung nach der Bollmann-Plan auch den Satelliten-Karten wie Google-Earth überlegen. Denn die Feinheiten würden durch einen Trick besser herausgearbeitet: "Die Fassaden sind etwas überhöht dargestellt, wie aus der Perspektive des Betrachters", erklärt Osada. So könnten sich die Besucher einer Stadt sehr gut orientieren.

(RP)
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