Stadttochter DCSE zieht Top-Bilanz Düsseldorf will noch mehr Konzerte holen

Die Stadttochter DCSE zieht für 2014 eine Top-Bilanz. Kongresse, Konzerte und Events bringen 385 Millionen Euro an Zusatzumsätzen. Erstmals war Ex-Bürgermeisterin Gudrun Hock als Chefin dabei.

Udo Lindenberg in der Düsseldorfer Esprit-Arena
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Foto: dpa, rwe kno

Premiere bei der städtischen Tochtergesellschaft Düsseldorf Congress Sport und Events (DCSE): Erstmals saß bei der Jahrespressekonferenz Gudrun Hock mit auf dem Podium. Ihre Ernennung zur dritten Geschäftsführerin hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, sie wurde allgemein als Pöstchengeschenk verstanden. Die ehemalige SPD-Bürgermeisterin wurde von ihrem Parteifreund, Oberbürgermeister Thomas Geisel, mit Küsschen begrüßt, aber wer erwartet hatte, dass Hock bei der Vorstellung der Bilanz eine besondere Rolle spielen würde, sah sich enttäuscht.

Hock agierte äußerst zurückhaltend, was aber auch mit ihren Aufgabenbereichen zu tun hat: Sie ist für die Finanzen und das "Facility Management", also die Verwaltung der Hallen und Gebäude, zuständig. Damit lässt sich nicht wirklich glänzen.

Die Zahlen präsentierte DCSE-Chef Hilmar Guckert (verantwortlich für Kongresse und Firmenevents), ab und an meldete sich Martin Ammermann (Sport) zu Wort. Die Konzerte verantwortet er formell weiterhin, die Alleinzuständigkeit dafür in allen Hallen aber hat ab sofort Prokurist Manfred Kirschenstein, der die Philipshalle (heute Mitsubishi Electric) zum Erfolg führte und dann noch den Dome übernahm.

 Bei der Bilanz der DCSE (von links): Martin Ammermann, Oberbürgermeister Thomas Geisel (zurückgelehnt) , Hilmar Guckert und die neue Geschäftsführerin Gudrun Hock.

Bei der Bilanz der DCSE (von links): Martin Ammermann, Oberbürgermeister Thomas Geisel (zurückgelehnt) , Hilmar Guckert und die neue Geschäftsführerin Gudrun Hock.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Den Posten des Vertriebsleiters für die Arena - ein neuer Mitarbeiter musste während der Probezeit im Dezember gehen - übernimmt Kirschenstein mit. Geisel erwartet von der DCSE mindestens eine Entwicklung im Branchenschnitt, mit Blick auf den dritten Geschäftsführerposten auch mehr. Das scheint erreichbar, denn die Branche boomt und Düsseldorf hat mit seinen vielen Flächen und der Kompaktheit Vorteile. Messe, Kongresszentrum und Arena in direkter Nachbarschaft werden international nun mit dem Kunstbegriff "Horisum" beworben, der sich aus den Worten Horizont und Summe zusammensetzt. Die 128 Mitarbeiter der DCSE sollen durch ihre geballte Vertriebskraft mehr Veranstalter und Entscheider in aller Welt ansprechen.

Auf diese Weise sollen die guten Zahlen noch gesteigert werden. Beispiel Konzerte: 2013 gab es 81 Konzerte und Shows, 2014 waren es 100 (plus 23,5 Prozent). Wermutstropfen: Die Zahl der Besucher blieb mit einer halben Million konstant. Dieses Jahr sollen es 120 Konzerte werden. Für die Arena, die in den beiden vorigen Jahren Nummer Eins in Deutschland war, gibt?s noch nichts zu vermelden. Udo Lindenberg (letztes Jahr in Düsseldorf) spielt in Hannover, AC/DC vor 100 000 Gästen auf den Jahnwiesen in Köln. Kirschenstein ist aber mit drei Veranstaltern im Gespräch - abwarten.

Wichtig, weil die Besucher viel Geld in der Stadt lassen, sind Kongresse und Firmenevents: 83 (plus fünf) mit mehr als 1000 Besuchern fanden statt, durch neue Kooperationen (Kliniken, Verbände etc.) will Guckert die Zahl erhöhen. 2015 finden allein 20 Medizin-Kongresse statt (plus 30 Prozent), etwa für Augenärzte (5500 Teilnehmer), Anästhesisten und Intensivmediziner (4500). Im September steigt Europas größtes Neurologen-Treffen (4500), gefolgt vom Pharmazie-Kongress (2500) und der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft mit Welt-Diabetes-Tag (3500).

Düsseldorf im Zeitraffer
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2,4 Millionen Besucher zählte die DCSE bei insgesamt 4335 Veranstaltungen (Vorjahr zwei Millionen bei 3189 Veranstaltungen). Zu Sportveranstaltungen kamen 1,2 Millionen Zuschauer (plus 24 Prozent). Die Zahl der Sport-Events sank von 76 auf 64, Grund ist der eingestellte Ligabetrieb im Basketball. Der Umsatz kletterte um 4,4 auf 31,3 Millionen, dieses Jahr sollen es 33,6 Millionen Euro werden.

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