Sponsorensuche Facebook-Nutzer wollen LTU auferstehen lassen

Düsseldorf · Eine kuriose Facebook-Gruppe plant eine neue Langstreckenairline mit traditionsreichem Namen: LTU, früher in Düsseldorf ansässig und von Air Berlin geschluckt. Die Pläne sind keine Luftnummer - jetzt soll ein Verein gegründet werden.

 LTU-Maschine mit der letzten Bemalung und Logo der Düsseldorfer Airline im Jahr 2007. Die Farbgebung und Lackierung glich bis auf den Schriftzug bereits der von Air Berlin, die LTU 2006 übernommen hatte.

LTU-Maschine mit der letzten Bemalung und Logo der Düsseldorfer Airline im Jahr 2007. Die Farbgebung und Lackierung glich bis auf den Schriftzug bereits der von Air Berlin, die LTU 2006 übernommen hatte.

Foto: Werner Gabriel

Mit keiner Airline sehen sich in Düsseldorf so viele Menschen eng verbunden wie mit der LTU. Sie war ein Ferienflieger mit Sitz in der Landeshauptstadt, der vor allem für hohe Löhne bekannt war. Durch die Übernahme der LTU durch Air Berlin und deren Insolenz vor wenigen Wochen ist auch dieser rot-weiße Ferienflieger endgültig Geschichte. Sollte man meinen, wären da nicht einige Ex-Mitarbeiter, die die LTU wieder aufleben lassen wollen.

Im Internet in dem sozialen Netzwerk Facebook haben sie sich zusammengeschlossen. Mehr als 1800 Menschen machen bereits mit. Ihr Ziel: eine Wiederbelebung der LTU als Langstreckenfluggesellschaft.

Interessenten und Unterstützer haben jetzt in einer Telefonkonferenz das weitere Vorgehen beraten, berichtet die Zeitung NRZ: Zunächst müsse ein Businessplan her. Dafür seien mindestens 40.000 Euro fällig, eher 60.000. Da es noch keine Firma gebe, werde für das weitere Vorgehen zunächst ein Verein gegründet. Dann soll auf Investorensuche gegangen werden.

Interessenten soll demnach es bereits geben. Zumal viele Unternehmen mit dem durch die Air-Berlin-Pleite gestärkten Monopol der Lufthansa-Gruppe (Lufthansa, Eurowings, Austrian, Swiss) unzufrieden, teils sogar verärgert sind. In diversen Internetforen werden Großinvestoren genannt, darunter der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl. Der kaufte 2003 die Deutsche British Airways, verkaufte sie 2006 an die Air Berlin und hielt zwischenzeitlich auch eine knappe Mehrheit an Air Berlin.

Experten erwarten aber, dass eine profitable Langstreckenairline nur mit mindestens drei Jets lebensfähig ist. Bis dahin ist es ein weiter Weg. Gut möglich, dass der Traum von der LTU ein solcher bleibt.

(tb.)
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