Düsseldorf Festlegung auf Gymnasium überrascht

Düsseldorf · Die frühzeitige Entscheidung für ein Gymnasium im Neubaugebiet Grafental in Flingern irritiert die Politiker, auch eine Grundschule sei dort denkbar. Von allen Seiten begrüßt wird die Errichtung einer Gesamtschule in Kaiserswerth.

Düsseldorf: Festlegung auf Gymnasium überrascht
Foto: dpa infografik

Das vierte Maßnahmenpaket, das die Stadt zum Ausbau der Schulen schnürt, wird in der Sondersitzung des Schulausschusses am kommenden Mittwoch präsentiert und zur Abstimmung vorgelegt. Mit der geplanten Errichtung eines Gymnasiums im Neubaugebiet Grafental in Flingern, einer Gesamtschule in Kaiserswerth (ab 2020) oder dem Bau einer Grundschule im Neubaugebiet Glasmacherviertel in Gerresheim (2019/20) tauchen in der Beschlussvorlage einige Überraschungen auf.

Auch für den Schulausschussvorsitzenden Wolfgang Scheffler (Grüne) sei es neu, dass die Entscheidung für ein Gymnasium in Grafental bereits gefallen ist. "Nach meinem Wissenstand haben wir den Schulstandort als solches bisher nur festgeschrieben." Dort käme durchaus auch eine Grundschule infrage, da verlässliche Zahlen zur Bevölkerungsstruktur in Grafental bislang noch fehlen würden. Anders sehe es in Kaiserswerth aus: "Der Wunsch nach einer Gesamtschule im Norden besteht schon lange." Wichtig ist ihm zudem der Erhalt des Hauptschulstandortes an der Melanchthonstraße in Benrath: "Wir stehen dort im Wort, wollen der Schule durch die Umwidmung der Hauptschule in Garath in eine Gesamtschule auf keinen Fall die Schüler abgraben." An der Melanchthonstraße ist der Abriss und die Errichtung eines Neubaus für eine zweizügige Hauptschule geplant.

Claudia Bednarski (SPD) betrachtet die beiden Projekte für weiterführende Schulen als sinnvoll: "Vor allem der Wunsch nach einer Gesamtschule in Kaiserswerth besteht schon lange. Es kann nicht sein, dass Kinder dafür nach Duisburg ausweichen müssen."

Stefan Golißa, CDU-Bezirksbürgermeister im Stadtbezirk 5, ist ebenfalls erfreut über die Pläne für eine Gesamtschule in Kaiserswerth. "Das finde ich sehr gut, denn bisher gab es ja nur Gymnasien im Düsseldorfer Norden. Weniger erfreulich findet Golißa es, dass die Bezirksvertretung im Vorfeld nicht in die Planungen einbezogen wurde, er erst aus der Zeitung von den Schulplänen erfahren hat. "Dabei hatten wir uns erst in unserer Maisitzung von der Verwaltung über die Schulentwicklung im Bezirk informieren lassen."

Für Uwe Wagner, Bezirksbürgermeister für die SPD im Stadtbezirk 2, ist die Nachricht von einem Gymnasium für Grafental am Heinzelmännchenweg ebenfalls neu: "Bekannt war bisher nur, dass dort eine Schule hin soll, welche Schulform war wegen des Fehlens verlässlicher Daten zur Bevölkerungsstruktur jedoch offen." Prinzipiell befürwortet Wagner aber ganz klar die Entscheidung für eine neue Schule im Stadtbezirk 2: "Das macht absolut Sinn."

Sönke Willms-Heyng (FDP) kann einer Grundschule im Glasmacherviertel viel abgewinnen, stellt den genauen Standort aber in Frage: "Da hatten wir nicht umsonst wegen Verkehrsemissionen und Lärm ursprünglich Gewerbe geplant."

(RP)
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