Düsseldorf HipHop-Stars De La Soul kommen ins Stahlwerk

Düsseldorf · Eine der großartigsten Bands des HipHop tritt am Samstag im Stahlwerk auf, es ist De La Soul aus New York. Man kann die Leistung des Trios, deren Mitglieder inzwischen Ende 40 sind, gar nicht hoch genug bewerten, man muss nur zurückgehen in die 80er Jahre, als die meisten Rapper dicke goldene Ketten trugen, über das Drogenverkaufen sangen und schlecht gelaunt waren. De La Soul brachten einen neuen Ton in die Szene, sie riefen das "Daisy Age" aus, das Zeitalter des Gänseblümchens, und sie rappten über Bücher, die sie gelesen hatten, über den Alltag am Ende des Jahrhunderts, und all das taten sie lächelnd.

Ohnehin ist De La Soul womöglich die HipHop-Gruppe mit den lustigsten Texten, das Debütalbum "3 Feet High And Rising" war ja voller skurriler Scherze; zwischen die Songs pressten sie Sketche auf die Platte, und für die Innenhülle ließen sie sich als Comicfiguren zeichnen. Mit den befreundeten Gruppen Jungle Brothers und A Tribe Called Quest bildeten sie die "Native Tongue Family", die bis heute einflussreich ist - Gruppen wie The Roots und auch Kanye West berufen sich auf diese Bewegung, die gegen Machismo und Egozentrik aufstand.

Neben dem Debüt mit den Hits "Me, Myself And I" und "The Magic Number" wurden die Alben "De La Soul Is Dead" (1991) und "Stakes Is High" (1996) zu Klassikern, die man heute indes nirgendwo streamen und nicht mal bei iTunes kaufen kann. De La Soul sampelten sich nämlich allzu kreativ durch die Musikgeschichte, und sie vergaßen, die Zitate aus Jazz, Rock und Country zu lizenzieren - immer noch werden Rechtsstreite geführt.

Im August soll das neue Album erscheinen, Vorbote ist das tolle "Pain", das sie mit Snoop Dogg aufgenommen haben. Nun kommen sie nach Düsseldorf, und das gibt es nicht so oft, dass man solche Helden hier erleben darf.

Info Samstag, 18. Juni, 20 Uhr. Stahlwerk, Ronsdorfer Straße 134. Karten unter www.westticket.de

(hols)
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